Full text: Die Neugeburt des Abendlandes

Stümper der Reparationspolitik ihr geistiges und sittliches Unver- 
mögen bis zu Ende erwiesen. Sie ist eine glänzende Selbstironie 
[ür die bisherige Anschauung des Mannes allein der Träger höhe- 
rer Fähigkeiten, namentlich politischer Art zu sein. Angesichts 
der heutigen Welttatsachen, voll politischer Hilflosigkeit und Ent- 
menschung, die zugleich einem Kriege der raffiniertesten Massen- 
vertilgungsmethoden sich anreihte, ist es wahrlich an der Zeit 
diese Anschauungen gründlich zu revidieren. Aus den alten Bin- 
dungen der hamitischen Weltphasen gingen auch jene Verküm- 
merungen der weiblichen Geist- und Wesensnatur hervor, die 
unseren Tagen noch den Mangel an hochgeartetem und zur vollen 
Selbstreife befähigtem Frauentum fühlbar machen. Doch was die 
Frauen von heute in fünfzig Jahren schon nachgeholt aus dem 
Versäumnis von Jahrtausenden, bürgt den Aufstieg des künftigen 
Völkerlebens aus Unnatur und Kulturwidrigkeiten hamitischer 
Zeitverwesung. 
Noch pocht das ungeheure Menschenleid unserer deutschen 
Notstunde an kleine Herzen und enge Horizonte der Hamnatur 
und die Zwergperspektiven heutiger Realpolitik bezeugen noch 
sein altes Übergewicht. Doch schon leuchtet fortan auch wieder 
die alte Heilslohe aus dem allen Völkern gemeinsamen Feenlicht- 
grund, wo ihre ewige Jungkraft voll Entfaltungstrieb um univer- 
selle Entfesselung ringt. Sie wird aus diesem unzerstörbaren Wur- 
zelgrund neue Stärke und Gesundung bringen, die große Heim- 
leuchtung für alle Kultur- und Lebensfrägen in Religion, Wissen- 
schaft, Staat, Technik, Sitte und Sittlichkeit. 
Im Verzicht auf den militärischen Scheinsieg, den Deutschland 
mit der unerhörten Geste freiwilliger Selbstentwaffnung nach 
altem Wortbild „vor die Hunde‘ geworfen, betrat es den Selbst- 
öpferungsweg zum moralischen Weltsieg. Es endete den Völker- 
massenmord mit einer im Kreis der Weltgeschichte zuvor noch 
nie vollbrachten Volkstat. Dieser Sieg wird zum ewigen Weltbe- 
stand gehören, indeß die Nöte seines Erliegens im vergänglichen 
Tagesgeschehen verflüchten. Sie zerrissen den Schein des größ- 
ien Weltbetrugs aller Zeiten. Denn die Tugendgeste des Kul- 
turgewissens gegen angebliche Barbaren ward im Gegnerkreise 
öhne weiteres preisgegeben, sobald sich die ungefährliche Gele- 
FF
	        
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