Full text: Die Neugeburt des Abendlandes

tiefer in manische Sinnenverlebnis. Das in diesem Sinne ma- 
nischste Volk, am tiefsten verlebt in sadistischer Entseelung und 
mondäner Fäulnis, hat zur Stunde das militaristische und damit 
politische Übergewicht im europäischen Völkerkreise, zur rest- 
ijosen Vervollständigung seines physischen und sittlichen Zer- 
falls, nach einem Scheinsieg, ihm nur möglich geworden aus 
dem Massenaufgebot fremder Hilfe. Dieser Stempel unserer 
Tage zeigt sich jedem Sehenden unverhüllt. Er ist das. Rechts- 
siegel eines vampyrischen Völkermordes, der auch die Völ- 
kervernunft und ihren sittlichen Mut zum Widerstand in 
lähmenden Bann geschlagen zu haben scheint. An der ewigen 
Jungkraft hermanischer Deutschnatur werden die Todesgewal- 
ten zerbrechen. Neben ihnen ist sie allen Völkern des We- 
stens ureigen und wird dem Verderb zur rechten Zeit das Ende 
zu machen wissen. Heute ‚gilt es, sie in allen Winkeln der Welt 
und Menschenseele erst noch zu wecken zum Willen der wissen- 
den Tat. Auch dieses Buch will nichts weiter sein als eine Stimme 
im anschwellenden Weckruf kommender Tage. Vom kleinen Ich- 
kreis der Verjüngung im Familienleben bis zum weiten Allkreis 
des Völkerrundes. muß seine Zündung gelingen. 
Die Ordnungsgewalten der urzeitlichen Hu-Ju- oder Majesta- 
Marienwelt waren vor allem auch Hüter über das Heiligtum der 
Ehe gewesen, damit das Geist- und Wesenserbe hoher Ahnen 
immer neu daraus erblühen konnte. Zu einem Zerrbild ihres tie- 
fen Sinnes und reinen Urgedankens wurde die Ehe der Nachwelt 
oft unter dem zunehmenden Übergewicht unbehüteter Leiden- 
schaften. Husband, mari, e€poux sind heute noch Gattennamen, 
deren Wortsinn auf Forderungen sittlicher und heldischer Be- 
währung nach urkultischen Weihordnungen der Huwelt zurück- 
weisen. Die Berechtigung zum Husband gleich Hymensbund und 
Aussicht auf Erhörung einer Liebeswerbung wurde erst durch 
einen Meisterbeweis sittlicher Selbstreife erworben. Heute bereitet 
sich der größte Teil der Jugend durch führerlose Selbstvergeu- 
dung in seichtem Wunschleben, im Sinne des Begriffs der alten 
„Erbsünde‘“, darauf vor. Auch der ehrwürdige, wenn auch in 
zahllosem Formelkram entartete Ahnenkult des asiatischen Lama- 
ismus ist bis heute noch ein heiligender Erbrest aus Ur und Eh 
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