Full text: Die Neugeburt des Abendlandes

Meisterung der ewigen Regenerationswelle. Sein Sterben vollzog 
sich gleich. einer freiwilligen Stromausschaltung — worauf auch 
die oft monatelange Grablegung indischer Yogis beruht —, das 
unter erneuter Einschaltung zur „Auferstehung im Fleische‘“ 
führte; jener Tatsache, die als dogmatische Behauptung, ohne 
Erkennung ihrer Naturgesetzlichkeit, später zum viel umstrit- 
tenen Glaubenssatz werden mußte. Am dritten Tage trat gewöhn- 
lich die Neuschaltung ein. So zeigte sich der nordische Helgi 
Hundingsbani (nicht Hundingstöter = sondern Bewältiger) am 
dritten Tage nach seinem Tode wieder seiner Gattin, wie Jesus, 
als er seinen Jüngern wieder erschien. » 
Damit war der hermanische Lehrweg geistig-natürlicher 
Selbstentfaltung zu Ende und das Ziel der Selbstvergottung zum 
großen, weltschöpferischen Menschentum der Feeniden erreicht. 
Der Weg hatte von der kristallinischen Selbstläuterung, über 
Erleuchtung und Einigung mit dem ewigen Allgottwesen im 
inspiratorischen Urstrahl zu diesem Ziel der Theosis geführt. 
Nicht er, nur die Mittel seiner Bewältigung änderten sich im 
Zeitenlaufe. Andere Lehr- und Übungsmethoden als die Vergan- 
genheit wird das neue Weltreifen der Zukunft verlangen. Doch 
das Ziel, die Selbstreife des Menschen zum genus omnis in inspi- 
ratorisch-allfähiger Überpersönlichkeit, wird immer das nämliche 
bleiben. Es besteht heute die große Gefahr, daß unter den nahe- 
kommenden Berührungen mit den neuen kosmischen Weltstrah- 
lungen viel Halbbefähigung sich für erlesen hält in schwarm- 
geistiger Selbstverblendung, ohne Ahnung der Todes- und Lei- 
stungsproben, über die das Schicksal noch bis heute den wirklich 
Auserwählten zum Werk der Zeithilfe führt. Der Mangel sittlicher 
Willensschulung und wissender Selbstläuterung bringt die Zerr- 
bilder der Schwarmgeisterei an jeder Zeitwende hervor. An ihm 
erlosch das schöpferische Wesen der Menschennatur bis zur See- 
lenblindheit unserer Tage. Es gibt nur den einen, gewissen Weg 
dahin, den die Noachiden zur höchsten Lehrkunst ausgebaut: 
Gottwesen und Gottesart in sich selbst erzeugen lernen. Denn 
Gleiches nur vermag das Gleiche zu erkennen und seinem Willen 
zum wissenden, mitbefähigten Werkzeug zu werden. 
Unter dem Schöpfergeist des einstigen, urkultischen Welt- 
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