des Eingeweihten bei seinen Taten des Heils oder der Vernich:
tung. Diese „Zackenlohe‘ des Dionys Zagreus (der den Zerstük-
kungstod erlitt zum Wiederauferstehen, gleich Osiris) ließ Lots
Weib zur „Salzsäule‘“ werden, d. h. im Bann erstarren, ent-
sprechend den mancherlei „Versteinerungen‘‘ einheimischer Sa-
genkunde als Strafe für Frevel und Ungehorsam. Als Zacker-
oder Sapperlot und sacre bleu blieb sie beschwörendes Kraftwort
im Volksmund und verrät noch heute im sacre coeur den Ur-
grund ihrer Heiligkeitsnatur. In ihrem reinen Lichtschimmer
treten die feenidischen Helfer und Götter meist in den Kreis der
Hilfesucher. Zur zuckenden Blitzschlange voll lähmender Bann-
gewalt wird sie um das Wächterhaupt der Medusa. Ihre Bann-
gewalten waren in vielen Waffen und Werkzeugen der Urkul-
tischen rege, von der Wellenklinge des größten „Flamberg‘“ an
bis zu der des kleinsten malayischen „Kris‘. Die Kristallflut der
kosmischen Allwelle besaß die Sprenggewalten und Fernwir-
kungen im Felsbereich der Berge, die ihre Meisterer im Volks-
gedächtnis als überlebensgroße Gestalten erscheinen ließen. In
der päpstlichen „Bannbulle‘ blieb ‘sie ein Machtbegriff selbst
noch in den Zeiten ihrer Erlöschung. Sie zuckt als magisches
Atom in den Regungen der Wünschelrute: Wesen vom Wesen des
Unbegreiflichen für das menschliche Unwissen noch heute, wie
einst für den uneingeweihten Vorzeitmenschen. Sie wirkte in den
magischen Ungewittern der Geheimwelt als heilige Wellen-
schlange. Sie wohnte im „heißen Stein“ der deutschen Sagen-
welt. Dort begegnete das Sonntagskind dem weißen Schlangen-
könig, der „odisch‘‘ ausstrahlenden „Märchenotter‘“ mit dem
Lichtdiadem. Wehe dem Frevler, der danach griff. Ihn faßten
die zahllos herbeigerufenen Schlangendiener. Schlange ging als
Kennwort für den Unterpriester der Siebenerstufe in Sage und
Bibel über. Durch ihn verriet sich manches Teilwissen der Ur-
kraftmysterien dem begehrlichen Machthunger der Ungeweihten.
So ward es zur schwarzen Magie im Dienste der niedern Wünsche
und Leidenschaften späterer Übergangsepochen, bis zum Er-
löschen in Frevlerhänden. Er war der Urheber des „Heidentums“‘
und seiner zahlreichen Mischkulte neben dem Urjudentum, das
vor allem den sittlichen Grund des hermanischen Ju- und Jafee-
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