Hochmeister freundlichen Menschendienst bezahlte, enttäuscht
fortwarf, fand am andern Morgen nur soviel Gold an der Stelle,
als Laubreste geblieben waren. Wer gläubig das Laub bewahrt
hatte, dem war es gehäuft zur Nacht in Gold umgewechselt wor-
den durch die Hand des beauftragten kleinen Gabenbringers und
Schatzverwalters. Die „magischen Künste“ der Alten hatten oft
diesen sehr einfachen realen Grund, magisch nur durch die Me-
thoden des Verborgenen, die zur Geheimpraxis der Hermwelten
gehörten.
Auch die Ursage des „Faust‘“ läßt diesen großen Magier des
Mittelalters: zuweilen noch als kleinen, verwachsenen Zwerg er-
scheinen... Der deutsche, urhermanische Weltgrund barg, ersicht-
lich aus allen Sagentraditionen, noch bis zum „Schwedenkrieg‘“
urkultische Ordnungsreste. Der vom Volk gefürchtete und darum
verlästerte „Teufel‘“, der manchen „Bösewicht‘ holte und damit
ein Stück Gefahr und Lebensverderb für die Andern beseitigte,
war wohl meist das uns nun bekannte Polizeiorgan gewesen: Das
zuletzt rhachitisch entartete, noch mit den Resten magischer
Bannwaffen und Schreckmittel bewehrte Hasenmännlein, das als
dreibeiniger Hase bekannte Sagengestalt geblieben. Eingehüllt in
seine Hauptkleidung, das Ziegenfellchen, mit allen seinen teufel-
haft gebliebenen Attributen wie Schwanz, Hörner, Klauen, häufig
auf hufartigem Klumpfuß hinkend, und darum des dritten Beines,
des Stockes, zur Stütze bedürftig, so zeigt sich uns jetzt der wahre
„leibhaftige‘“ Teufel der letzten Volkserinnerung.
Sie bewahrte daneben auch den „guten“ Teufel aus der Tiefen-
welt in der seraphischen Lichtgestalt hochpriesterlicher Jüng-
linge, die als sittliche Führer und reinste Verkörperungen der
ratenden und helfenden Güte noch lange geheimnisvoll unter dem
Volke auftauchten und verschwanden. Ihre radioaktiven Licht-
fähigkeiten machte, sie ihm unbegreiflich und darum desto ein-
drucksvoller auf das Volksgemüt. Das weiße Lammfell oder Wid-
dervlies gehörte seit Urzeit zur kultischen Kleidung dieser „Leuch-
tenden‘“, neben denen der kleine „Meister Lampe‘ seinen nächt-
lichen Helferdienst in Heimlichkeit versah. Von ihm geschenkt
brachten wohl schon gute Väter der Vorzeit ihren braven Kindern
das beliebte „Hasenbrot‘‘ mit aus Wald und Feld. Noch heute hat
Rım