ihrer Hohheitsstufe. Das tausendjährige Reich, von dessen Wie-
derkunft die Zeiten träumten bis zur Stunde, hat nichts mit der
Dauer abgezählter tausend Jahre zu- tun. Seine Glücksverheißung
ist in der Wiederkehr dausischer (göttlicher) Lebensführung und
Völkerordung begründet. De-ar, das ewige, urwissende Liebes-
wesen der altarischen Gottnatur, verkörpert in seinen Hochge-
weihten der Geheimklasse, blieb im Englischen „dear == liebe“
Spracherbe. Auch das im Deutschen deklassierte „Dirn, platt
Dearn‘“ für Mädchen enthält gleichen Gedenksinn und weist auf
die göttliche Hoheitsnatur der „saligen Fräulein‘ zurück. Dynast,
der alte Königsname, bezeichnet eine Zweiglinie göttlicher Ab-
stammung dieser Art. Das königspriesterliche Immenzeichen.
ihrem Wesen sinnverknüpft, liegt noch unserem Begriff „impo-
sant‘“ zu Grunde. Wie die Ordnungen des Bienenstaates sich um
die Königin scharen, so waren die dausischen Wanderzüge der
Urzeit um eine stellvertretende. Majesta geordnet, in deren Hän-
den das regeneratorische Gralswunder geborgen war, mit seinen
übermenschlichen Urzeugungskräften. Wo immer sie ihren neuen
Weltsitz aufschlugen, bereiteten sie der Mitwelt ihren „Frage-
berg“, wo aller Not Rat und Hilfe blühte. Namen wie Albordj,
Meru, Tabor, Sinai, Jorat, Jaberg erzählen davon. Auch das Rie-
sengebirge kennt noch seine „Prinzessin Emma‘.
Das englische „You“ (Ju) und „Thou‘ der persönlichen An-
rede, aus dem Niederdeutschen der Angelsachsen ererbt, zeigt,
wie tief einst der Mensch im Menschen das Gotthafte erfaßte. Das
„Du“ und „Sie“ der deutschen Anrede entspricht gleichem Sinn,
zugleich mit dem Hinweis, daß das Gotthafte im weiblichen Für-
wort „sie‘“ seinen höchsten Ausdruck besessen. Dem Geiste nach
mehrheitlich-allumfassend, behielt es bis heute im Deutschen sei-
nen dreifachen Sinn, als höhere Anredeform und Fürwort des
Weiblichen, wie der Mehrzahl. Dem Untergeordneten galt noch
vor hundert Jahren die unpersönliche Anrede, wie sie aus Fried-
rich des Großen Zeit uns nachklingt.
Aus dem deutschen Juragrund waren einst die neumachenden
Nomadenzüge der Dauskinder in alle Welt gewandert. Noch heute
heißt der Deutsche im ungarischen Donaulande dialektisch „Ne-
med‘, Nomade, wie in Indien Nemesaj] und Alamanj. Als
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