E I N L E I T U N G&G
Voraus eine persönliche Mitteilung. — Die Tatsachen der kelt-
hermanischen Völkerurzeit hatten sich den Hellgesichten der
Verfasserin erschlossen, ohne vorangegangene Kenntnisnahme
alter Schriftzeugnisse. Sie wurden erst nach Bewältigung der
ersten Niederschrift hinzugezogen. Um so wichtiger dürfte die Mit-
teilung sein, daß der nachträglich gewonnene Einblick in zahl-
reiche, zuvor unbekannte Sagenkreise nirgends Widersprüche er-
gab. Die Sichterlebnisse fanden überall nur eine Fülle von Bestä-
tigungen zur letzten Ausstattung des Buches mit beweisenden
Einzelzügen und Schlaglichtern. Um jedoch allem Dilettantismus
seherischer, ungepflegter oder halbentwickelter Anlagen vorzu-
beugen, bleibt unumwunden und zur Legitimierung dieser Schrift
auszusprechen, daß das Ergebnis derartiger Fähigkeiten für die
Kulturforschung nur Wert haben und dem Allgemeinwissen ge-
sund sein kann, wenn es Hand in Hand geht mit durchbildeter
Anschauungskraft und geübter Kombinationsgabe. Auch muß das
höchste Verantwortungsgefühl sittlicher Selbstkultur dabei wal-
ten, der hohen Bedeutung ewiger Weltwahrheiten angemessen.
So erst ergeben sich sichere Wahrheitsbeweise auf Grund der
Feststellung, daß sich die begriffliche Logik mit der logischen
Kette beweisbarer Tatsachen in übereinstimmender Weise unter
weltgesetzlichem Ordnungsgepräge deckt.
Mit dem Eindringen in Wesen und Wahrheitsgeist bisher ver-
dunkelter Zeitfernen nach Eiszeiten und Sintflut enthüllt sich uns
das weltgestaltende Ordnungsprinzip der Schöpfertage Noahs voll
vielseitiger Vorbildlichkeit. Wir betreten damit zugleich die rei-
chen Kindlande der Urpoesie auf dem festen Boden ihrer Tat-
sachenwirklichkeit, die ihre Fülle begreiflich macht. Keine noch
so glänzende Logik unserer letzten Verstandesschulung vermochte
den zunehmenden Mangel an beschwingender Phantasie und See-
lenkraft je auszugleichen und den materialistischen Totentanz um
das goldene Kalb unserer untergehenden Zivilisationsepoche aus
der geistigen Gebrochenheit einer lebemännischen Zeitphase —_-
längst ohne die Kraft und Zucht edler Männlichkeit — aufzuhal-
ten. Unter dem Gesetz zwingender Notwendigkeiten nähern wir