Ueber die Fommende Wirklich Feit des neuen Seelenreiches
.. „+. mir war nad) dem Lefen Shrer Bücher, als fei der unfichtbare
Seift, an deffen Gängelband die Menfchheit {either taftend und feuchend ihren
Frdenweg gefucht — von feinem Willen triebhaft gefpornt, von feinem Werfen
erft unflar durchdrungen — als fei diefer SGeift in Ihnen, dem Verfaffer, heute
endlich in fichtbarer. Seftalt mitten unter ung Lebende getreten.
Sr weift auf die in Zukunft unfehlbare Lichtfpur der neuen Wege zum Ziel,
auf die Iranfzendenz der Erfheinungen, das innere Wefjen der Dinge, das
wir Seele nennen, Wir fehen alle fidhthare Wirklichkeit von hier aus gefeß-
mäßig ficd) geftalten, vollfommen oder unvollifbmmen, nad) dem Örade, als
die unfichtbare Wirklichkeit der Seele in uns, den Seftaltern, lebendig if.
Denn alles, mas Tat und Wirklichkeit werden fol, muß zuvor als Wille und
Bewußtfein in ung lebendig geworden fein,
Der Sinn muß. erwedct, die Seele gewonnen fein für das, was werden will
und werden muß. An diefem Punkt beginnt das notwendigfte Vorbereitungs-
werk der Zukunft, dem Ihre Schriften mit Heroldruf von nun an voran{chreis
ten. Sie führen ung auf eine Höhe des Befinnens, die noch fein Sefchlecht
or uns erreichte, Von hier aus vermögen wir endlich vollen Yeberblif zu
gewinnen, big zu den leßten Schattenwinfeln des Tales, wo Menfchennste,
Schicfalgverhängnig und alles Seelenverderben feither geficherte Zuflucht hat-
ten, Bon da aus, wo neu wir heute ftehen und fehen lernen, wird dem Leben
zndlich die Genefung fommen fönnen, von den Wunden, aus denen gegen;
wärtig noch in Strömen das edelfte Blut der Menfchheit entftrömt.
Die Unkenntnis vom Wefen der Dinge galt fchon der Urmweigheit Sndiens
alg Urfache alles menfcdhlichen Leidens, Die Nacht diejer Unkenntnis aber
beginnt heute von uns zu weichen. Unfer Blick reifte zum vertieften Erkenz
nen der Leidensgründe, und wir fjollen endlid) fähig werden, fie wifjend und
wollend zu überwinden.
Du volle Größe diefes Reifens aber, die ung die Siege der Zukunft verbürgt,
zeigt ‚Ich darin: daß der männliche Geift des Intellektes, der zum Baumeifter
der äußeren, finnlihen Dafeinswelt berufen ift, heute Lauter als je nach dem
ichwefterlidhen Seifte feiner Ergänzung ruft, den Schaffensmächten der Seele,
denen die Herrichaft der innern, fittlidhen Lebenswelten anvertraut ift,