ar
die Bildungswege der Zukunft allem, was Menfchenantlig trägt, zu werden
ermöglichen, wenn audy nach wie vor nur wenige unter ihnen die innere
Sröße eines Öveihe erreidhen fönnen. Die mittlere Sefamtftufe dagegen wird
dayon eine unberedjenbare Erhebung gewinnen und damit der VBolendungs-
fieg der kommenden Erfüllungsepoche gefichert fein.
Auf die Entwicklung von innen heraus kommt es an, auf forgfamfte Pflege
der Einbildungsfräfte und des Neihtums von Borftelung und plaftifchem
Änfchauungsvermbgen, das den Heutigen in der Enge leerer Begrifflichkeit
jaft entfhwunden. Daher der Tiefftand in Kunfimeinung und Kunftgenuß,
[owie religiös-metaphyfifchem Denken. Weder Pathos nocdy Cthos konnten
hier die fehlende innere, felbft geftaltende Wirklichkeit aus dem Scheintode
wecden, das fann nur eine neue, frei entfaltete Seelenfülle,
Der Sinn allein erfennt im „Sinnbild“ der Kunft und Religion den Sinn
der Welt und des eignen Wefens, um daran das große BVerftehen des Le,
bens und Selbftes zu erlernen. Die hohen Kunfiwonnen des Miterlebens,
die ein Selbfterlebnis der fih in allem wieder findenden und felbft erfen:
nenden Seele ift und das Eindringen in die Sefeße des Eigenwerdens, waren
dem Heute vergehenden Sefchlecht faft verfchloffen gewefen. So kam es dahin,
daß niedere finnlidhe Reize die Kunft zu einem VBergnügungsmittel herab
würdigen mußten, um der Leere der Kunfthäufer entgegenzuarbeiten.
Die fünftlerijdhe Natur des Menfchen gipfelt im Sinn und zeigt fidy darin
dem wefenhaft Weiblidhen übereinftimmend. Die ftärfere Sinnbegabung wird
in Zufunft den Schaffenden beftimmen, neben dem Arbeitenden der Vormwies
genden Verftandesbegabung. Ale Bildung hat dem Ausgleiche beider Wer
fengelemente im Können der Menfdhen zuzufireben. So nur kann großes
tebenswerf gedeihen. Von wo aus es indeß feinen Ausgang nimmt, ob aus
teelifchem Shöpfertum vder intelleftuellem Tatwillen, das wird in Zukuntt
den Einzelnen zur Wahl feines Werkes und tebenszweds beftimmen.
Im Schöpfertum wirkt das Geheimnis angeborener organifcher Seftaltungs-
fräfte, Die jede Leiftung zum Kunftwerk ftempeln, fei es als Künftler, Wiffens
ihaftler, Techniker oder in der mütterlichen tebensfhöpfung. Im Intellert
wurzeln die formgebenden, mechanifchen Zalentfräfte, die das Erlernbare zu
bewältigen haben, um die innere Bildwelt des Genies in fichtbare Erfcheis
nung treten laffen zu fönnen. Zahlreiche ausdrucsfähige Talentfräfte be,