bendigen Kunftiwerk des Dafeins, dem Kinde, Nichts anderes fucht die fioff-
gebundene Leidenfchaft des Mannes unbewußt in aller Frauenliebe als die
Bereinigung mit diefen Urquellen, daraus ihm durch das Medium der Weib-
natur die höchften Kraftfteigerungen zufließen.
To diefe weibliche Flutfraft gehemmt und getrübt ward, wie e& den Unzus
[änglichfeiten der feitherigen Kulturlage meift entfprac), entfteht die Leere, Die
der dunkle Schoß aller Dafeingsvermirrung if.
Mutterliebe if nicht nur, wie eg rationaliftifjdher Auffafflung erfcheint, ers
meiterte Selbftliebe zu einem Teil der Eigennatur. Diefen Charakter har
mehr die weniger unmittelbare Vaterliebe, Mutterliebe it die untrennbare
Sinheit der flutenden Kraftfülle, die unaufhörlich zwifchen Mutter und Kind
die Wunder abfoluter Semeinfamkeit und Liebe wirkt, das Geheimnis eines
unmittelbaren Verftehens und Umfaffens durch den divinatorifhHen Zufam:
menhang. So lang es noch willfürlidhe Trennungsmächte auf dem Boden
unferer Kultur gibt für diefe Gemeinfchaft, fo lange bleibt die Wurzel Dro-
hbenden Vebensunheils beftehen.
In diefer Gemeinfamfkeit der innern flutenden Wefensfülle, die dem Kinde
aud) nad) der Geburt noch ftete Kraftübertragung fyendet aus allen Lebens;
quellen, beruht die Heiligkeit der Mutterfchaft, die jeden Fehltritt fühnt, va
ie reicher gibt, alg Diefer je zu nehmen vermag.
Sehltritt entfteht, wo durd) die Unbefonnenheit der Leidenfhaften die Ges
meinfchaft von Mutter und Kind gefährdet wird. Denn die Liebe ift be:
jonnen UND vorfchauend, fie vpfert nicht auf dem Brandaltar der Leidenfhafz
ten ihre göttlidhe Beftimmung als Lebenshüterin und erhaltende Lebensmacht,
Sie verlangt die hHöchften Sicherungen des werdenden Lebens, Wo diefe tiefe
Berantwortlichfeit nicht ent/cheidet, da Findet fich Yieblofigkeit, die eine reifere
Zufunft als einziges Unrecht und die Urfache aller Lebensfehltritte der Manz
ner, wie Frauen erachten wird. Ihr muß jedes Lebensbhündnis verfagt blet:
ben zu Sunften aller fommenden Wefengentfaltung. Die Rechte aber Der
Ciebe müffen weit vermehrt und für die Künftigen gefichert werden.
Che Frauen und Mütter einen Liebesbruch begehen, fer es in der Che ober
Mutterfchaft, müffen fie felber zuvor gebrochen worden fein. Vor diefem Zer-
brechen der Frauenkraft muß das Leben in Zukunft am eheften gefhüßt
DerDden.