Full text: Briefe einer Frau an Walther Rathenau

gung. Shre. Ölieder, die Organaten der Zufunft werden — {fo fieht Shr 
meitfhauender Blid es voraus — daS feitherige Mechanifierungsmwert unfe- 
ce8 Lebensbaues in befonnener, geiftiger Durchdringung feiner Sefeße orgas 
nifch vollenden. 
Mus ihrer Mitte wird fih der Stamm einer Fünftigen Herr{haftsgruppe, 
jamt ihrer Spiße, ftet$ erneuern fönnen in der SGewißheit, daß hier höchftes 
Wiffen mit edelftem Wollen fih zum Heile und Gedeihen Aller gepaart hat. 
Alte geiftige und materielle Erbrechte werden die dazu notwendige Summe 
an Sntelligenz und Herzensfräften nicht mehr {Hmälern, die aus allen Srup- 
pen der Lebendigen freien Zufirom finden muß zum Kreife diefer Srlefenen, 
Denn die Muft zwifhen Hohen und Tiefen {hließt fich heute in irdifher 
Sleihung, gemäß der neuen Einheit im Seiftigen von Seele und Sinnen, 
Fine übernationale, überfonfeffionelle, überpolitifhe und überindividuelle 
Sphäre wird die der fünftig Herrfhenden fein, mag uns der Weg zu ihnen 
auch heute noch fo weit und dunkel dünken, 
Sie werden wachen und wirken, daf der neuen Seele die neue, immer voll: 
fommenere Stätte bereitet werde und ein durhorganifiertes Ganzes an Stelle 
des feitherigen dunkel errungenen Teilgefiges fidy erhebe. Dort wird Fein 
(ichtleerer und Iuftlofer Raum mehr zum Winfel werden für Menfdhennot 
und Seelenverderben, Das furchtbare Brandmal entmenfchter Sitten und 
innerer Erbärmlichfeit, der Roft finnlofer Konvention und würdelofen Unge- 
ihmades, die heute noch das Antlig unferer Tage fo trübe entftellen, werden 
zrlöfchen unter dem neufchöpferifhen Genius der Organaten, Sie werden die 
priefterlihen Lebenshüter der Zukunft fein. Ihnen gelte heute mein Gruß!
	        
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