des großen Eros, der Weg der Seele, die alg Liebe in ung wirkt. Er führt vom
ewigen Urquell des SGeiftes aus zu den Körperwelten hin, fie nad) dem Ideal
geifte der Urfprungswelt zu formen durdy den Kraftftrom der Seele,
— Sie ift der Lebensgeift, der das unbewußte Dafein durch die Macht der
SInftinkte leitet und auf der Werdeftufe des Menfchlihen zum ahnungsge-
wiffen Gefühl und innern Bewußtfein wird, durdy das wir die Welten des
Seiftes beherrfchen lernen und feine unbegrenzten Dimenfionen auch für unfer
reifendes Sinnenbewußtfein in Zukunft erforfchlich werden.
Dod) indem die Seele wirkend und waltend das Bereid) des Stofflihen durch-
dringt und die Welt der Erfheinung fchafft, betritt fie im gefeßlidhen Kreis-
(auf aller Kraftfirömung die Bahn des Aufftiegs$ wieder, die aus den ftoff-
lichen Urtiefen zu den Höhen des Seiftes zurück fichh wendet.
So gewinnt die urewige Seele der eignen Idealkraft die Nealkraft der finn-
lichen Erfoheinungswelt hinzu und erfüllt damit den Sinn des Lebens und
aller Dafeinsbeftimmung. Denn jede neue Erd{höpfung dienr der Mehrung
aöttlicher Machtfülle im Weltenall und der Steigerung feelifher Ausdehnung
im Stofflidhen, bis hier dereinft ein Bollmaß der Befeelung erreicht fein wird.
Das Stofflidhe aber ift das Erzeugnis einer Verdichtung, durch das der gött-
liche Sebenswille fich felbft den SGegenftand der Schöpfung wirkt zur Entrfal-
tung eines höchfien Zuftandes darin, den wir Seligkeit nennen. Man könnte
die Materie furz auch die Selbftverdichtung der Seele nennen, die große Wel-
tenbichtung des ewigen Seiftes, In dem abfoluten Verdidhtungsgrade, den
bie Seele noch nicht erreicht, [ondern erft erftrebt für unfere Meine Erde, wird
ein Zufiand des Stofflidhen gewonnen fein von dem heutigen unterfchievden,
wie der rohe Thon vom durcleuchteten Evelftein, der das Produkt einer abfo-
futen Verdichtung ift,
Diefer Gedanke muß den Kommenden geläufig werden, um ihnen daran vie
congeniale Bedeutung von Stoff und Seele aufzufcließen und den Zweck
ihrer erdgewiffen Gemeinfamfeit, Ohne Stoff ift die Seele finnliqd) machtlos,
Ohne Seele ift der Stoff geiftig machts und wertlos. Shrer Gemeinfamfeit
aber winft das eine Ziel: dereinftige fhrankenlofe Lebensfeligkeit ; nicht als
zin Zuftand des Ienfeitigen, erft im Tode zu gewinnen, fondern als ftetig
mwachfende innere Lebensfülle, alg das Himmelreich in uns, das ung [ängft
verheißen. ift,