misphäre unferer Erdgefchicke, wo das Reich der Seele aus dem Traum der
Xhnung und Verheißung uns zum Lande der Erfüllung wird. Seele und
Intelleft, Herz. und Hirn, Sinn und Verftand werden hier einander, untrennz
bar „endlich, die Hände reichen zu neuem, gemeinfamen Lebenswerk, Der
Ausbau von Innenwelt und Außenwelt kann fortan in größerem Sleichfchritt
vor fih gehen durdy den Geift diefer neuen Einheit, der als fittlihe Lebens.
vernunft zum Organifator der Zufunft beftellt ift. Für ihn werden die Sinne
feine ungebändigten Elemente mehr fein, {ondern das Llenffame Werkzeug im
Dienfte der Lebenszwede, Zwifhen den finnlidhen und fittliden Dafeins-
forderungen gähnt feine Kluft mehr, fobald die Seele ihrem zwecdvollen Aus:
gleid) in vernunftmäßigem Auswirken die Wage hält.
Denn die Seele if reiner Geift aus göttlihem Urquell, der um feine irdifche
Berförperung ringt durch das Medium unferer Willenskraft. Sie ftrebt, auf
jeder neuen Werdeftufe eine tiefere Einheit mit dem DBereich der Sinnenwelt
zu gewinnen. Die lebenverneinende Asfefe des Mittelalters war eine Flucht
der Schwäche gewefen vor der Uebermacht roher Sinnengewalten. '
Heute Fommt die Seele neu gerüftet zum endgültigen Siege über alle Mächte,
die ihr Reich auf Erden feither gefährdet hatten, Sie fommt in ftarfer, froher
Vebensbejahung, um den Sinnen neue, Höhere Freudenquellen zu erfchließen
und fie aus der feelenlofen Dumpfheit des Stofflidhen in die Zaubergärten
ıhrer ihtwonnen zu führen. Sie kommt mit erftarftem Sinn für irdifche
Nealität, darin fie das Abbild der höhern Realität erkannte, deren Wille
und Wefen fie in fi trägt. Sie fommt voller Abwehr gegen idealiftifche
Scheingebilde, die in der Luft hängen, denn fie felber ift Sdealität, die Reas
[ität werden will. Der eignen, realen Verwirklidhung gilt ihr Wunfcdh und
Wille. Ideale zu haben, ohne fie zu leben, ward ihr zu Torheit und Wahn,
Die idealiftifhen Abftraktionen einer lebensfremden Schulphilvfophie, mit
Ihrer entwirflichten DVegrifflichfeit, hat lange den Wirklichkeit&gehalt der Sde-
alwelten verdunfkfelt und die Chrfurcht vor der wahren, allerdings auch felte-
nen geiftigen Perfönlichkeit ausgelsfht. Man verwechfelt nod Heute Häufig
den wirklichkeitsfremden Theoretiker der Studierfiube und feinen aus Büchern
gefhöpften Seift mit dem idealiftifdhen Lebensringer, deffen Matur geiftges
borener Wirklichkeitswille ift, Cchter Idealismus bezeugt feine göttlide Ab
funft ftet$ im lebendigen Sinn für höchfte Vebenspraris, denn er entftammt