Stimme der Seele, neu und tiefer wieder laufchen lernen. Sie nur fann den
neuen, höhern Rectsfakungen Künftiger Staats: und Wirtfchaftsgefüge
Dauer, Geltung und ununterbrodene Weiterentwidlung verleihen. Diefe
werden aus fich {elbft, vom Schwerpunkt der eignen Intereffennatur gedrängt,
den Boden internationaler Ausdehnung gewinnen.
So wird der Ent{cheidungsfieg fich vollenden, um den heute Ilekten Endes der
große Weltfampf aller Völker ausgefochten wird, der Sieg des neuen Rechtes
des Höheren über das alte Recht des Stärkferen, Das Bewußtfein einer
höheren und hHöchften Sntereffengemeinfcdhaft, das in Zukunft große Staaten:
gruppen und dereinft die ganze Menfchheit verbinden wird zu gewaltigen
Kraftzentren, hängt Ichon heute alg reife Frucht für ung zum Pflüden bereit,
&$ fann nur im Siege des neuen Nechtes feine Geftaltungen vollenden. Denn
alle neuen {ftaatlichen und politifhen Rechtsordnungen würden immer wies
der den Knebelungen der Sewaltmächte erliegen, fo lange dem alten Recht
des Stärkeren noch ein freier Atemzug bliebe, In ihm haben wir die NMefte
des alten Tierheitserbes zu überminden, die feither in den ererbten DBeftim:
mungen und MenfcdhenfaBungen noch triumphierten. Im Siege des neuen
Rechtes treten wir das Sottheitserbe der Seelenmenfhen an. Dem Schuße
feiner geiftigen Lebensforderungen gegen die feither überwiegehden materi
ellen Gewaltanfprüche, wird diefes Recht dienen und damit das fünftige Ueber
gewicht der geiftigen Menfcdhennatur auch im Sefamtleben fihern, wo es feitz
her noch unent{hieden.
Seit Jahrzehnten geht der Kampf um diefen Sieg, al8 Kampf zwifhen den
Sefchlechtern und VBolksklaffen, als Kampf der Iugend gegen den Zwang ver:
erbter Conventionen und würdelofer Altersrechte, alg Kampf der neuen Anz
j(hauungswerte gegen autoritativen Meinungszwang. Heute erleben wir das
leßte Zähnefletfchen des fterbenden Ungeheuers, womit e8 die Gefamtheit noch
einmal entfeßte. Doch feine Zeit {ft um.
Diefer Kampf und diefer Sieg allein find aber auch nur der ungeheuren Opfer
wert, die die Gegenwart heute von ung allen fordert. In ihnen liegt die
Größe und ESrhabenheit, die ung hinanshebt über die Furchtbarkeiten unferes
gegenwärtigen Erlebens und unferer Zeit den Stempel einer übermenfchliden
Bedeutung für die Gefamtentwiclung der Menfchheit aufdrückt.
Die Dafeinsfchwelle, über die wir heute fAhreiten, führt ung zur andern He