Das Naturgesetz der Zeitenwende zur Selbstverjüngung
den Aufbau der kommenden Gesellschaftsordnung von
selbst verstehen. Der Mensch als Träger und Auswirker
der ewigen Zeugungsfluten aus göttlichem. Urquell kann
nur dann zum wirklichen Erfüller dieser seiner großen
Lebensbestimmung werden, wenn ihm die besten und
freiesten Bedingungen zur innern Selbstentfaltung durch
Haus, Schule und Beruf in den neuen Ordnungen der
Zukunft gesichert sind. Die Gottheit als den leberidigen
Quellgrund unserer höchsten Schaffensenergien begrei-
fen, uns immer tiefer erschließbar zu Gunsten unserer
Leistung für die Gesamtheit, durch unsere stete Selbst-
erweiterung als Zuflutbahn der schöpferischen Quell-
kräfte in Idee und Liebe heißt: das Urgesetz gefunden
zu haben zur jruchtbaren Neuregelung und sinngemä-
ßen Ausgestaltung aller künftigen Lebensverhältnisse.
Aus diesem neuen Grundverhältnis des Menschen zur
Gottheit und zur Menschheit gehen alle übrigen Ver-
hältnisse zu den Lebensdingen hervor. Es verlangt vor
allem neue Lehrmethoden über diese beiden Weltgrö-
ßen. Die alten haben sich seit langem schon für die
sittliche Erziehung und Bewährung der neuen Genera-
tionen als unzulänglich erwiesen. Sie wußten weder
der geistigen Schöpfernatur des Menschen genügend
Rechnung’ tragen, noch ihr die lebendigen Wege zum
sittlichen Urgrund aufzuschließen. Auf den Geleisen
toter Begrifflichkeit ließen sie die Vorstellungen darü-
ber verkümmern und vermehrten leichter die Hinder-
nisse als die Förderungen der gesunden Seelenentfal-
tung. Kein Gottbegriff und kein Moralgesetz kann, wie
es sich bisher bewiesen, das sittliche Wachstum des
Menschen erhöhen, wenn sein Wesen nicht zur freien
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