Das Naturgesetz der Zeitenwende zur Selbstverjüngung
len lebendigen Wesen in Natur- und Geistwelt. Das
Herz, als unbeschränkter Empfänger für die ewigen
Lebensfluten des Kosmos aus den Quellgründen der
Gottheit, erfaßt zugleich auch darin deren Fülle an
Weltseligkeiten, die nur tropfenweise sich dem Genuß
der Sinne und Leidenschaften darbieten. Das unend-
liche Leben ist überall und ohne Ende von den Wogen
aus dem Weltmeer der ewigen Schöpfungsliebe um-
spült. Immer stehen wir inmitten dieser Reiche der
Gottheit. Doch die Aufnahmekraft für ihre Seelenfülle
ınd die weltentiefen Zauberklänge ihrer Herrlichkeiten
ist noch zu gering. Der feine Schwunggrad ihrer in-
nern Zuleitungen, der in Stille und Sammlung zuwel-
len leicht zu finden ist, wird von den gröberen Schwin-
gungen und dem unruhvollen Getriebe der äußeren
Stoffwelt meist übertönt. Aber alles schaffende Ringen
der Menschengeschicke dient in erster Linie dem Auf-
brechen immer neuer Leitungsbahnen unserer Inner-
lichkeit für die Ideenkeime und Liebesgewalten dieser
Zuflut.
Sie zeigte im deutschen Naturgefühl zu allen Zei-
ten eine ungewöhnliche, für die Zukunft verheißungs-
volle Stärke. Ihre Tore stehen auch dem selbstver-
gessenen Schaffensrausch der kunstschaffenden Ein:
samkeit offen mit aller Urbildkraft der schöpferischen
Liebe und Phantasie. Näher oder ferner leuchten sie
auch jeder sittlichen, das heißt: der Gesamtheit er-
bauend dienenden Lebens- und Liebesgemeinschaft. In
höchster Potenz erschließen sie sich der reifenden
Hochnatur seherischer Priestermenschen. Sie sind in
Wahrheit die Wiedergeborenen im Geiste, der Gottheit
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