Das Naturgesetz der Zeitenwende zur Selbstverjüngung
tur entfalten sich Herz- und Blutgefäße zum Zulei-
tungsorgan jener höchsten Bewußtseins- und Empfin-
dungsformen, die uns mitwissend und hellsichtig ma-
chen für die Wesen und Erscheinungen der kosmischen
Urwelt und ihre ewigen Geistgesetze. Herz und Blut
sind die organischen Träger des Allsinnes, darin die
weltumfassende Liebeskraft des Großen Eros wohnt.
Ihr nahendes Heil ist uns seit den Tagen des Galiläers
verkündet. Auch er war ein Meister des sechsten Sin-
nes und kannte die wunderwirkenden Kraftfluten aus
ewigem Quellgrund mit allen ihren beseligenden Schöp-
fertiefen. Der Kindheit, obgleich diesem Quellgrund
auch urzeugerisch wesensverbunden, fehlen noch die
Erfahrungsmittel der zweiten, sinnlichen Werdestufe.
Sie geben dem Geiste erst die Ausdrucksformen für die
Wissensstufen der gereiften Herzwelt. Auch die Un-
mündigen sind stumm davon durchdrungen und ver-
raten sie oft in einer sittlichen Hoheitsnatur, die dem
Sinnen- und Verstandesmenschen häufig mangelt un-
ter den Verkümmerungen seiner Herzgewalten.
Das Herz bildet das geheimnisvolle Tor zwischen
Leben und Tod, Schlaf und Wachen. Es ist einer Zug-
brücke zu vergleichen zur Absperrung oder Verbindung
zweier getrennter Weltsphären. Das Reifezeichen der
dritten, schöpferischen Vollendungsnatur äußert sich
als zunehmende Meisterschaft über dieses Brückenge-
biet, die ein immer tieferes, gegenseitiges Durchdringen
beider Welten ermöglicht, zum Zweck immer höherer,
urbildlich vollkommenerer Lebenszeugungen. Dieser
Vollreife ringt alle Naturentwicklung zu. Sie gehört
zum Menschen auf dem Gipfel seiner Selbstentfaltung,.
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