faßt den Weg vom Egos über Ethos zum Eros. Ein
dreifaches Ordnungsverhältnis liegt ihm zu Grunde,
das einer immer vollkommeneren Einheitlichkeit zu-
strebt. Dreistufig sind auch die Bewußtseinsformen,
die diesen Weg begleiten, begründet in unserer orga-
nischen Entwicklungsnatur. Eine grundlegende Neu-
ordnung der Lebensbedingungen jeder dieser drei Wer-
destufen hat heute begonnen, denn die Zukunft bedarf
ihrer zur freieren und weitesten Entfaltung aller Le-
bensdinge. Egos umfaßt das Verhältnis des Menschen
zu sich selbst und seinen leiblichen Existenzbedingun-
gen, als des Naturgrundes zum Aufbau ‚der geistigen.
Wir leben heute schon in voller Aufrollung dieses
Grundproblems als das der wirtschaftlichen Zeitfra-
gen. Die zweite Stufe des Ethos ordnet das Verhältnis
des Menschen zur Gemeinschaft in den sittlichen
Rechtsforderungen des Staates und Völkerlebens. Die
Grenzen von Pflicht und Recht des Einzelnen gegen-
über den Andern und der Gesamtheit sind hier ver-
tragsmäßig bestimmt. Wir sehen heute das Leben auch
hier in voller Wandlung begriffen. Sie zeigt sich da-
rin, daß die Völker wie Volksschichten aus alter Ge-
genteiligkeit zu neuer Gegenseitigkeit erwachen, darin
die Siege des göttlichen Eros lebendig werden. Das
alte Recht des Stärkeren mit seinen ausbeuterischen
Raub- und Raufinstinkten der tierhaften Vergangen-
heit weicht vor dem neuen Rechte des Höheren. Die
harte Schule der Weltnot unserer Tage, uns auferlegt
zur Gewinnung dieses Zieles, erfüllt die Erde mit
Treibhausluft für den neuen Geist dieser höheren Völ-
ker- und Menschengemeinschaft.
Das Naturgesetz der Zeitenwende zur Selbstverjüngung