Full text: Die Urideen im Zeitgesetz

Das Naturgesetz der Zeitenwende zur Selbstverjüngung 
dem Leben unentbehrlicher als der Mann, namentlich 
in den unsexuellen, seelenhaften Formen seiner Lie- 
beshingabe. Sie machten es auch dem schöpferischen 
Mann immer am unentbehrlichsten als Urborn ewiger 
Liebes- und Ideenzuflut. Sie bergen das Geheimnis der 
Regenerationskraft, die über die Gattungsaufgabe hin- 
aus zum Lebenswerk der Frauen und Kunst gehört, 
als Erkennungssinn für die Urgestalt der Dinge, nach 
der sich das Leben zu formen strebt. Frauen, wie 
echtes Künstlertum mußten daher stets auch vor dem 
Massensterben der Kriege am sichersten bewahrt blei- 
ben. Es dient der Aufhebung des Übergewichtes männ- 
licher Artelemente nach den Epochen sinnlich-mate- 
rieller Lebensentfaltung und ihrer unvermeidlichen 
Entartung in entseelter Stofflichkeit und Ssittlichem 
Weltzerfall. So wird nach waltendem Weltgesetz dem 
Leben die freiere Bahn gewonnen für die Auswirkun- 
gen seiner steigenden Regenerationselemente. Der hel- 
dische Jünglingstod im Dienste der selbstlosen Idee und 
Vaterlandsliebe auf dem Punkte einer höchsten Ener- 
giespannung des Sterbens mehrt die Stromkraft dieser 
Elemente und bewahrt zugleich viel ungebrochene Ju- 
gendfülle vor dem Erlöschen in den unfruchtbaren 
Strömungen des Verfalls. Dem Blick der Transzendenz 
zeigt sich von hier aus auch die Notwendigkeit des 
deutschen Selbstopfers am 8. November 1918. 
Unter dem Druck der Kriegslänge, wie ihrer zuneh- 
menden Mißhelligkeiten, waren längst die regenera- 
tionsmächtigen Begeisterungsfluten der Liebe und Idee 
dumpfem Haß und Unmut gewichen. Das Sterben der 
Massen in dieser Seelenverfassung mehrte nur noch die 
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