Das Naturgesetz der Zeitenwende zur Selbstverjüngung
gen unserer Weltenstunde. Der feste Grund der Dinge
zeigt sich uns als lösbare Aufgaben. Er wird damit zur
Grundveste des Neuen, wie auch zum neuen Festgrund
unserer ringenden Seelennatur, wo alle .Urquellen
schaffender Lebensfreude uns zuströmen in Liebe und
Idee, auf tausendfältig neu erbrochenen kosmischen
Bahnen der ewigen Weltnatur. .
Diesem Blick der Transzendenz zeigt sich vor allem
der Sinn des Weltkriegs, als die unumgänglich gewor-
dene Notwendigkeit zur entscheidenden Bereitung der
großen innern Weltreformen im Dienste dieser Bahn-
brechung. Die äußeren Kriegsursachen waren nur letzte
Schicksalshebel zur Entfesselung lang gestauter Grund-
elemente. Nicht um Völkersiege ging es (keinem Volk
ward der Sieg; Deutsche Volksinitiative zum unvermit-
telten Kriegsabbruch endete das wahnwitzige Massen-
zerfleischen), sondern es gilt die Besiegung des Geistes
eines sterbenden Zeitalters, aus dessen weltverderblich
gewordener Natur diese Stauungen und mit ihnen der
Krieg sich unabwendbar ergeben mußten. So lange der
alteGeist gewaltsame Hindernisse auf den Entwicklungs-
weg der Menschheit türmte, waren auch ihre gewaltsa-
men Durchbrechungen unvermeidlich. Alle Völker lebten
und fehlten in diesem Geiste. Er gehörte zum Kreis
der Zivilisationen, den die Menschheit durchmißt, seit
ihrem Austritt aus dem Kreis der Natur. Das Ziel die-
ses Wegs ist der Kreis der Kulturen, der sich uns in den
vor uns liegenden Aufgaben der Völkerzukunft zu öff-
nen beginnt in zunehmender Einsicht und organischer
Gestaltungskraft für das Urgesetz der Dinge. So lernen
wir dem Druck des Gewaltsamen im rechtzeitigen Ab-
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