ALLGEMEINE EINLEITUNG
wendigen Berührung des Fremden mit dem lebendigen
Keimgrund der deutschen Verjüngungsnatur, um da-
ran zur nahenden Mitgenesung zu erstarken. Die ge-
genwärtigen Zustände sind in dem Zeitmaß vorüber-
gehend, als Deutschlands Seelengrund sich der neuen
Urflut aus schöpferischer Weitnatur in wachsender
Antennenkraft erschließen wird. Soweit die Andern
ihm darin Hilfe leihen, werden sie auch das eigne Heil
beschleunigen. Was dieser Entfaltung der neuen Gott-
natur im Wege steht, gehört zum Zeitentode. Erst der
neuen Urflut kann die lebendige Ideenfülle und Ge-
staltungskraft entkeimen, die zum Völkerbau der kom-
menden Tage notwendig ist. Der Weg zu ihrer Entfes-
selung wird die Erziehung aller Volkskreise, auch der
heute schon Erwachsenen, zur aktiven Muse sein. Für
die werdende Jugend der Männer und Frauen wird
sich darin zugleich spielend die Frage der staatlichen
Dienstzeit lösen, als allgemeine Vorbereitung zur Praxis
im Teil- oder Volldienst der Idee und Hochkultur.
Staatliche Dienstzeit hat immer dem Hauptbedürf-
nis der Völker und Zeiten zu gehören. Bisher war es
die Wehrmacht des Kriegerkönigstums gewesen, künf-
tig wird es die Lehrmacht des schöpferischen Volks-
tums sein. Sie nur kann den sicheren Bestand und das
stetige Gedeihen der neuen, kommenden Ordnungen
gewährleisten. Sie hat sich als Genieaufgabe der deut-
schen Volksnatur auch bisher schon erwiesen und muß
als solche künftig ihre volle Höhe erreichen. Jedes
neue Zeitalter nimmt. seinen Ausgang in erweiter-
tem Gott- und Weltgedanken und der dafür gereiften,
menschlichen Erlebniskraft. Die nun zu Ende gehende
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