Full text: Die Urideen im Zeitgesetz

ALLGEMEINE EINLEITUNG 
schenken der Welt ihre unbezahlbaren Werte, meist 
heimgesucht vom schweren Darben äußerer Not, wie 
der bitteren Seelenpein innerer Nöte, weil fern den 
Vorteilen des Interessendienstes. Man kann nicht der 
Gottwelt der schöpferischen Liebe und Idee und zu- 
gleich dem Mammon dienen. Kunst- wie Frauenwerk 
sind unbezahlbar und bedürfen darum höheren Loh- 
nes wie Schutzes. Meisterkraft und -Werte fordert dem- 
entsprechend auch jede hohe, ungebrochene Frauen- 
liebe und Ehegemeinschaft. Der Urtrieb dieser Liebe 
ist nicht, wie beim Manne, Begehrung der Leiden- 
schaft, sondern der Seelenwunsch, den Mann zu Mei- 
sterhöhen zu führen. Die Willens- und Ideenkraft die- 
ser schöpferischen Herzwelt zeigt sich oft schon in der 
unreifen Backfischliebe mit ihren leuchtenden Hel- 
denidealen. Die Urbildkraft der Geniuswelten wirkt da- 
rin, die regeneratorisch im Kinde Gattung und Mensch- 
heit immer neu emporträgt aus den Grüften des Ver- 
falls. 
Das Verknüpfen dieser Ideenwelten der Liebe mit 
den Existenzinteressen der Eheformen, unter den ein- 
seitigen, besitzrechtlichen Bestimmungen der alten 
Mannweltordnungen, trübte diese reine urgesetzliche 
Intelligenzwelt des Herzens und erniedrigte letzten En- 
des das Weib bis zum Kaufobjekt, dem Zerrbild der 
„gefallenen“ Frau, ob in oder außer der Ehe, weil den 
Höhen der seelenschöpferischen Liebes- und Ideen- 
welten entrissen. Die Zukunft braucht darum an er- 
ster Stelle neue königliche Hüter für das Schöpfertum 
der Frau, wie der Kunst, sollen die großen Ziele der 
Regeneration erreicht werden. Meisterreife des Mannes 
Si
	        
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