ALLGEMEINE EINLEITUNG
sterlichen Wortsinn ihrer Uridee. Nicht weil, aber ob-
gleich sie aus dem Volksschoß oder alten Königsge-
schlechtern stammen, steht künftig den Erlesenen des
Könnens der Weg zu den Thronen der Führung offen.
Diese Dinge der Vorschau sind Lebensgebilde aus
dem Urgesetz unseres Zeitwerdens, fern dem Trugbild
der Utopie. Utopie ist alles, was dem Gesetz der Zeit
widerstrebt. Was ihm entspricht im Geiste der Uridee,
geht seinen raschesten Verwirklichungen entgegen, Wir
nähern uns mit Sturmschritt den Zielen beginnender
Hochkultur. Es gibt keine anderen Auswege mehr aus
den Wirren der Veraltungswelt, als der entschlossene
Vormarsch zu diesen Zielen der Neuwelt, deren Grund-
riß uns aus der Transzendenz des Kommenden entge-
genleuchtet, wie auch schon untrüglich aus den Be-
wegungsformen des Zusammenbruchs. Im russischen
Popenzar starb der letzte Rest ältesten Frühkönigs-
tums. Im deutschen Militärkaiser versank das zeitver-
lebte Kriegerkönigstum. Über den Handelskönig der
Briten geht das Leben und Gesetz der Stunde still-
schweigend zur neuen Welttagesordnung über. Am
nächsten steht das skandinavische Königstum dem
Volkskönigsgedanken kommender Erfüllungen nach
indo-germanischem Kulturgesetz. Am unberührtesten
stehen darum auch heute im Schoße der Wirren seine
Throne.
Die Könige des Nordens, eingerechnet Dänemarks,
waren allzeit gute Könner im Ideendienst gewesen, als
hohe Gönner der Kunst und Wissenschaften. Ihre
Länder waren immer reich an Stipendien für die Rin-
ger der Idee im Dienste der Völkerkultur. Denn diese
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