ALLGEMEINE EINLEITUNG
und ihrer weltschaffenden, ewigen Liebesgewalten, die
uns schöpferisch beseelend durchwirken und in jeder
Lebensgestalt umgeben, All durchflutend, uns mit ihnen
verbindend in Liebe und Idee. Die neue Nähe dieser
ewigen Gottreiche nach waltendem Zeitgesetz fordert
die Bahnbrechung neuer, weiterer Zuflutkanäle unse-
rer Menschennatur. Ihrem Durchbruch gilt die Not
unserer Tage. Er birgt das Geheimnis des neuen, wis-
senden Urerkennens seherischer Kraftpotenzen und der
erhöhten Eintracht der kommenden Weltzeit, wo er
gelang. So bahnt sich der Zukunft auch ein neues, le-
bendiges Verhältnis zu den Trägern der Idee in Ver-
gangenheit und Gegenwart. Selbst die römische Papst-
idee könnte sich wieder neue Blütenkraft gewinnen,
wenn sie ihr in alten Machtinteressen erstarrtes Hüter-
amt von welkenden, geistigen Provinzen auszudehnen
vermöchte auf die neuen, knospenden Seelenkonti-
nente der Urideen in ihrer gereiften Zeitform.
Im Norden der Vorzeit, dem Keimgrund aller. indo-
germanischen Kulturidee, gehörte, wie ursprünglich
auch noch im späteren Osten, der Königsgedanke zur
priesterlichen Volksspitze. Auf seinem Entwicklungs-
weg zum Süden erweiterte er sich, entsprechend der
Entfaltung des Volksgedankens, zum Kriegerkönigs-
tum. Der Westen begann ihn seit dem 18. Jahrhundert
auf Englands romgermanischem Randboden zum Han-
delskönigstum zu popularisieren. Somit erlosch völlig
seine einstige Ehrwürde und die Distanz des wahren,
geistigen Übergewichtes, der sittlichen Erlauchtheit.
Sie gehören zum Hüteramt und der schöpferischen
Geistnatur des Menschen im Dienste der Weltideen.
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