‚LLGEMEINE EINLEITUNG
linig elementar jedem Teil der breiten Basis verbun-
den, und so für Ewigkeiten fest auch auf lockerstem
Sand gebaut, ist das edelste Völkerbaugesetz. Auf der
Spitze finden sich, getragen vom lebendigen Strom der
wirkenden Kräfte, der künftig alle Teile gleich durch-
rinnen soll, die reinsten und stärksten Vollender der
Idee. Ihr wahres Amt ist das Hüteramt für die reichste
und edelste Entfaltung aller ewigen, schöpferischen
Volkskräfte. Sie werden zu allen Zeiten sich abstufen
in die verschiedensten Entwicklungsgrade nach den
Maßen menschlicher Begabungen.
Nivellierung gehört zum Abbruch, Gipfelung zum
Aufbau. Alle Lebenshöhe aber, — soll sie den Ge-
walten des Sturzes entrückt sein, die dem Rivalitätsge-
setz der Interessenpolitik entstammen, — gehört zum
Reich und Dienste der Ideen. So entspricht es auch
dem vollen Wahrheitssinn des Dichterwortes: Es soll
der Dichter mit dem König gehen, denn beide wohnen
auf der Menschheit Höhen. Die Kunst hat immer neu
das Urbild im Abbild zu enthüllen. Den Königen liegt
es ob, seine immer reineren Verwirklichungen anzıt-
bahnen und zu überwachen. Kunst- und Königsname
rufen beide zum großen Können der Meisterschaft.
Heute öffnen sich wieder ringsum die Gräber der
ewigen Weltideen. Wir leben im Tagesgrauen ihrer
urgesetzlichen Auferstehung. Sie kommen als wach-
sende Stromflut ewiger Weltenkräfte aus kosmischem
Quellgrund, zur Befruchtung der Lebensdürre unserer
entseelten Interessenwelt mit neuen, sittlichen Keim-
kräften. Sie sind der Inbegriff der lebendigen Gottheit
— im Gegensatz zum toten Gottbegriff der Lehre —