Full text: Die Urideen im Zeitgesetz

Sosmische Schlußbetrachtungen über Welten- und Menschenseele 
ist das Handeln intuitiv, dort der moralischen Forde- 
rung entspringend. 
Liebe entquillt der Freude an einander, der Unent- 
behrlichkeit für das Gedeihen unserer Seele, durch den 
Austausch aller unserer innern Wesenskräfte in hbin- 
gebender Kraftflutung. Das sinnliche Entzücken geht 
in der Liebe Hand in Hand mit der Inbrunst der Seele. 
Doch die volle Entfaltung ihres Zaubers und ihrer 
Wonnen wird beiden Elementen erst zu Teil, wenn 
das dritte und höchste sich ihnen verbindet: das Geist- 
bewußtsein der übersinnlichen, unsterblichen Einheit 
im Genius, darin der Ursprung aller Liebe und der 
Urgrund der Treue gegen uns selbst und die Geliehten. 
In dieser Liebe werden wir zu Göttern. 
Alle Lieblosigkeit wurzelt in Unlust, dem Erzeugnis 
undisziplinierter Kräfte. Ihre Hemmungen verlangen 
nach künstlich gesteigerten Reizmitteln, durch die der 
Boden natürlicher Kraftentfaltung untergraben wird. 
Körperliche, seelische und geistige Kraftdisziplin 
muß in einer idealen Erziehung, wie die Zukunft de- 
ren bedarf, eng verknüpft und ausgeglichen, die 
Schwungkräfte ohne Ende antreiben und in steter 
Steigerung zur Entfaltung bringen. Während der Kin- 
derjahre wird der Schwerpunkt der Disziplinierung im 
Körperlichen zu liegen haben und damit die Rhyth- 
misierung der leiblichen Kräfte durch Tanz und Spiel 
weit mehr als seither im Vordergrund stehen müssen. 
Mit den Jahren der sinnlichen Reifung wird dieser 
Schwerpunkt von selbst sich ins Psychische verschie- 
ben und durch begeisternde Einflüsse der musischen 
Künste die Seele beflügeln. 
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