Full text: Die Urideen im Zeitgesetz

Kosmische Schlußbetrachtungen über Welten- und Menschenseele 
Schranken des Gesetzes heraus, das sie durch die Macht 
der ihr innewohnenden Idee beherrscht. Doch in frei- 
stem und weitestem Spielraum entfaltet sich innerhalb 
dieser Schranken die Gestaltung des Typus und seiner 
unzähligen Varianten. Wo er vollkommen ward, drängt 
er über die eigne Art hinaus und erhebt sich zur ge- 
nialischen Übernorm. 
So zielt jede Art nach dem Aufgehen in einer höhern. 
Die Gattung vollendet sich im Individuum, der Mensch 
im Göttlichen. Aus dem Zwang seiner stoffgebundenen 
Elementarnatur drängt er in die eigne Jenseitigkeit 
seiner Geistnatur, wo der Genius seines Wesens, das 
wahre, unsterbliche Selbst, als das große „Du“ seinem 
„Ich“ begegnet. Jedes „Du‘, das unserer Liebe auf 
Erden begegnet, gewinnt unsere beseligte und beseli- 
gende Hingabe nur so weit, als dieses ewige „Du“ da- 
rin sich uns lebendig und gegenwärtig zeigen kann. 
Und die Toten, die wir liebten aus der Kraft dieses 
Erkennens, sterben uns nie, denn sie werden Eins mit 
dem Genius, der unser Wesen durchdringt und unsere 
Geschicke lenkt, wenn wir emporwuchsen in den 
Kreis seiner seelenhaften Wirklichkeit, wo das blinde, 
stoffliche Schicksal die Gewalt über uns verliert. — 
Denn der Mensch steht als Mittelglied zwischen Ele- 
mentar- und Geistwelt, als physische Einheit mit der 
Natur und methaphysische mit der Gottheit, beide 
Sphären zur kosmischen Einheit des Lebens verbin- 
dend. Über den räumlichen Lebensprozeß hinaus er- 
heben wir uns durch die Summe unseres Wesensge- 
haltes ins Zeitlos-Ewige. Dieser Summe entsprechend 
ist unser Anteil an der Seligkeitswelt der Unsterblichen. 
377
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.