Kosmische Schlußbetrachtungen über Welten- und Menschenseele
nisse zeitigte. Mag der orthodoxe Materialist sie auch
aus gleich engem Dogmengeiste heraus noch zu leug-
nen versuchen, wie sein Antipode der klerikalen Theo-
logie die Ergebnisse einer neuen realen Welterkennt-
nis zuweilen noch zu entkräftigen versucht. Wir be-
finden uns doch im Bereich der Gesetze, die jeder
Leugnung spotten und.im Lichte der Forschung den
Kommenden auch ihre letzten Schleier und damit die
Rätsel ihrer Herrschaft über uns und das Leben lösen
werden.
Heute schon ward uns durch ihre Teilerkenntnis
eine ungeahnte und unerschöpfliche Summe neuer
Möglichkeiten des Seelenlebens gewiß. Neue Vorstel-
lungen und seither latente Bewußtseinsfähigkeiten er-
wachten durch sie in uns, worauf ja letzten Endes das
Geheimnis aller Geistentwicklung beruht. Sie entstam-
men aber nicht mehr, wie einst, kühnen Hypothesen
über das Seelenleben aus subjektivem Erlebniswissen,
sondern sie stützen sich auf objektiv erkannte Tatsäch-
lichkeiten, in denen die einstigen Hypothesen zum
größten Teil jetzt schon ihre weitgehenden Bestätigun-
gen finden.
Vor allem aber ward uns bereits gewiß, daß die im
Seelenleben herrschenden Gesetze in keinerlei Wider-
streit mit den anerkannten Naturgesetzen stehen, son-
dern nur eine neue, seither noch wenig erforschte Stufe
ihres allgemeinen Wirkungsbereiches bilden. Die mo-
derne Wissenschaft findet in ihren Experimenten nur
bestätigt, was zum überlieferten Erfahrungswissen der
antiken Tempelweisheit über das Wesen und Wirken
der Seele gehörte, vererbt aus divinatorischen Erkennt-
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