Über das Rassephänomen und den Ursprung der neuen Zeitseele
tig schon mit tastender Vorarbeit begonnen. Auch der
bescheidenste Arbeiter auf mechanischem Gebiete wird
alsdann aus offenen Quellen innern Reichtums schöp-
fen lernen und auch der engste Kreis innerer Wesens-
entwicklung und Charakterbildung des Unbegabten
kann sich den Gesetzen der seelischen Harmonie ent-
sprechend schließen.
Wie Goethe, gleich stark im „persönlichen“, wie im
„sachlichen“, so müssen die Bildungswege der Zukunft
allem, was Menschenantlitz trägt, zu werden ermög-
lichen, wenn auch nach wie vor nur wenige unter
ihnen die innere Größe eines Goethe erreichen können.
Die mittlere Gesamtstufe dagegen wird davon eine un-
berechenbare Erhebung gewinnen und damit der Vol-
lendungssieg der kommenden Erfüllungsepoche ge-
sichert sein. Auf die Entwicklung von innen heraus
kommt es an, auf sorgsamste Pflege der Einbildungs-
kräfte und des Reichtums von Vorstellung und plasti-
schem Anschauungsvermögen, das den Heutigen in der
Enge leerer Begrifflichkeit fast entschwunden. Daher
der Tiefstand in Kunstmeinung und Kunstgenuß, sowie
religiös-metaphysischem Denken. Weder Pathos noch
Ethos konnten hier die fehlende innere, selbst gestal-
tende Wirklichkeit aus dem Scheintode wecken, das
kann nur eine neue, frei entfaltete Seelenfülle.
Der Sinn allein erkennt im „Sinnbild‘ der Kunst
und Religion den Sinn der Welt und des eignen We-
sens, um daran das große Verstehen des Lebens und
Selbstes zu erlernen. Die hohen Kunstwonnen des Mit-
erlebens, die ein Selbsterlebnis der sich in allem wie-
der findenden und selbst erkennenden Seele ist und
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