Full text: Die Urideen im Zeitgesetz

Über das Rassephänomen und den Ursprung der neuen Zeitseele 
offenbart sich auch das Gesetz dreiteiliger Werdestu- 
fung am ersichtlichsten und kündet im Überwiegen 
des metaphysischen oder ethischen Gehaltes den Ur- 
sprung aus Real- und Idealgeist. Als Musterbeispiele 
mögen hier nur kurz die Religionen Chinas und In- 
diens Beleuchtung finden. Als erster Organisator chi- 
nesischer Urreligion ist uns Confutius bekannt, der den 
moralischen Grundcharakter der heute noch geltenden 
Volksreligion bestimmte. Laotse gab ihr mit seiner 
Taolehre ein Dritteil Metaphysik und aus indischem 
Buddhismus gewann sie ihre ethische, abschließende 
Vollendung, so daß zwei Dritteil Ethik hier als Norm 
religiöser Entwicklung der Realrassen erscheint. 
Umgekehrt läßt sich das Mischungsverhältnis in- 
nerhalb der indischen Religionsentwicklung erkennen. 
Hier offenbart sich auf der Urstufe des Brahmanismus 
die ganze metaphysische Anschauungsfülle der Ur- 
wahrheit, aus deren Quellen alle Zeiten schöpften. Das 
große Reformwerk Buddhas stellt eine ethische Er- 
neuerung und Entwirrung dar, aus den unübersehba- 
ren Verschlingungen scholastisch entarteter brahmi- 
nischer Metaphysik. Im späteren Hinduismus gewann 
diese wieder die Überhand, genährt aus antiken Fremd- 
quellen, aus denen sie indes gewandelt nur zurück- 
empfing, was sie zuvor selbst gespendet. So mischen 
sich hier zwei Drittel Metaphysik dem einen Drittel 
Ethik der Idealgeistentwicklung. 
Auf dem Boden des antiken Griechenlandes ging die 
Geistentwicklung aus den Tempeln in die Philosophen- 
schulen über und überwand so die engen Schranken 
priesterlichen asiatischen Kastengeistes, um auf dem 
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