Über das Rassenphänomen und den Ursprung der neuen Zeitseele
Seelenwellen durchfluteten. blieb er lebendig und er-
wachte immer wieder aus erstarrendem Winterschlafe.
Das Symbol des Gekreuzigten und die Johannäische
Wassertaufe wachten über seinem Traume von kom-
mender Welterfüllung. Sie wird sich in Zukunft un-
ter dem Symbol des Auferstandenen und seiner Feuer-
taufe vollenden, die wir innerlich empfangen, ohne
äußerlichen Zeremonienzwang. Denn das Element, da-
rin wir untertauchen bei der Wassertaufe, um ihm
wieder aufstrebend zu entsteigen, das Urelement aller
sinnlichen Lebensgestaltung, das Wasser, hat fortan
seine Macht über uns verloren, so bald die Macht des
Feuers, des aufstrehenden Flammenelementes, in uns
geistig lebendig wurde.
Die Gemütskräfte aber, die im deutschen Weltge-
müt zum Erfüllungshort der menschlichen Gesamtheit
reiften, sind der Knotenpunkt, wo Sinne und Seele sich
im reinen Liebesfeuer begegnen, gleich mächtig strah-
lend nach außen in das Heilungsgeschehen für die
Andern, als auch nach innen in unsere sittliche Eigen-
welt. In ihnen steigt die Weltengottheit der Liebe vom
Kreuze der furchtbaren Lebenswidersprüche, um fort-
an in unserer Mitte zu wohnen und über unseren Le-
benstaten richtend zu wachen. Denn Liebe kennt als
„Weltenrichter‘‘ nur die eine Richtung ins Ewige und
Unbegrenzte, die sie allen Lebensdingen schenken
will, auch innerhalb der zeitlichen Begrenzung sinn-
licher Erscheinungen.
Im Gemüt unseres Deutschtums, darin der Ideal-
geist der germanischen Weltepoche seinen tiefsten ir-
dischen Ankerpunkt erreichte und die Kluft aller Zei-
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