Über das Rassephänomen und den Ursprung der neuen Zeilscele
die langsam von ‘der Vorherrschaft des Gewesenen,
darin das Werdende scheinbar unterging, zur Auf-
erstehung des Kommenden aus dem Druck dieses
Übergewichtes hinleiten. So sind die Ströme ewigen
Werdens unlöslich mit einander verflochten, um sich
immer erschöpfender auszugleichen in den Wirkun-
gen alles Kulturgeschehens. Sobald den lebenden Ge-
schlechtern diese einfache Wahrheit zur vollen Besin-
nung geworden, muß darin der Wahn von Haß, Feind-
schaft und Gegensätzlichkeit zur Stunde erlöschen.
Im Wesen unseres Deutschtums und seinem Univer-
salismus aber bereitet sich schon lange die große Stun-
de dieses Erlöschens vor. In ihm erreichte Seele und
Intellekt den seither angestrebten, aber noch nie so
vollkommen, als hier erreichten Ausgleich. Er ist in
einem innern Zustand und Vermögen wirksam leben-
dig, den wir „Gemüt‘ nennen, jener Quelle unserer
Vorzüge, neben so mancherlei Mängeln. Die romani-
schen Völker besitzen für dieses „Gemüt‘ weder Ver-
ständnis, noch einen Sprachlaut. Es ist ihnen unbe-
greiflich, da es eine in ihnen noch nicht zur vollen
Entwicklung gelangte Wesenskraft bedeutet, von der
indes die große Erfüllung der germanischen Kultur-
sendung abhängt: der Sieg der Güte, der Seele, der
Liebe, oder wie wir diese Vollendungstat des Idealgei-
stes dieser letzten Kulturepoche seit Golgatha nennen
wollen. :
Im romanischen Geist konnte der christliche Licbes-
gedanke: nur die Dogmenformen. des Intellektes und
den äußeren Mechanismus des kirchlichen Betriebes
annehmen. Soweit ihn von Zeit zu Zeit erwachende
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