Full text: Die Urideen im Zeitgesetz

*her das Rassephänomen und den Ursprung der neuen Zeitseele 
Die mongolische Urrasse des alten China trägt nicht 
nur im Verlaufe ihrer Kultur, sondern noch bis zum 
heutigen Tage alle Zeichen des vorherrschenden Real- 
geistes. Hier legte er die Grundlage aller äußeren Ge- 
sellschaftsordnung durch die religiöse Bindung der Fa- 
milienkultur im Ahnenkult. 
Der weiten Kluft gemäß, die uranfänglich zwischen 
Seele und Sinnen, Idealgeist und Realgeist, noch gähnte, 
sirahlt in diesen ersten zivilisatorischen Werdekreis, 
nur in geringerem Grade, der erste kulturelle Werde- 
kreis des alten Indiens. Beide Welten durchdrangen 
einander gleichsam nur in ihren religiösen Gipfelhöhen. 
Aus indischem Idealgeiste ward der Menschheit das 
erste Göttergeschenk der Wahrheit zu teil, die seither 
der Urquell alles irdischen Wahrheitswissens’ geblie- 
ben, aus dem alle Späteren Weltweisheit schöpften. 
Als dritten Werdering schloß sich diesen beiden die 
zweite große Realgeistepoche der semitischen Völker 
an, in deren Schoße sich das Familientum zum religiös 
begründeten Volkstum erweiterte, wie es heute noch 
im Judentum als Rest des Urphänomens unter uns lebt, 
mit seinem erstaunlichen Beharrungsvermögen. Aus 
diesem zwei Drittel Realgeist und ein Drittel Idealgeist 
schließt sich die morgenländische Kindheitsepoche un- 
seres historischen Entwicklungskreises, der sich damit 
als vorwiegend männlicher Wesensnatur kennzeichnet. 
Intellekt und Leidenschaft überwucherten im Geiste pa- 
triarchalischen Despotismusses und schufen jene macht- 
vollen Kulturgebilde, in denen die Seele mit einem 
weltfernen Hauche der Erhabenheit überlebensgroße 
Ausnahmeerscheinungen bewirkt. Noch heute durch- 
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