Vom Reich der Mütter und üher das neue Muttertum
steigenden und aufsteigenden Werdelinien. Sie finden
in immer tieferem gegenseitigen Durchdringen ihre un-
aufhörlich wachsenden Beseligungen über alles zeit-
liche Schicksal und selbst über die Schranken des To-
des hinaus. Denn ihr tiefstes und unsterbliches Leben
gewinnt die Liebe in Überwindung der stofflichen
Schranken. Die Aufhebung der Schwerkraft ist ihre
Tat, Treue ihr Wesen. - 7
Diese Liebe ward den Lebenden schon manchmal
verkündet von denen, die sie gefunden. Doch der Zu-
kunft sei hier aufs neue von ihr gesagt durch die
Stimme einer Seele, die das unerschöpfliche Wunder
dieses Erlebens durch alle Schrecknisse eines herben
Menschengeschickes getragen und in ihr den Schlüssel
zu allen Geheimnissen der Nähe und Ferne fand.
Doch was heute nicht minder wichtig scheint als
diese Verkündung aller Lebensverklärung der Liebe,
ist der Weg, den wir im nüchternen Tageslichte zu
ihren Zielen finden müssen. Ihm gelten darum vor al-
lem diese Niederschriften.
Über der seitherigen einseitigen Verstandeskultur der
mechanistischen Werdeepoche ward nicht nur die Pfle-
ge des so überaus wichtigen inneren Sinnorgans ver-
nachlässigt, durch das wir Erkenner und Gestalter der
scelischen Wirklichkeiten sind. Seine hohe Bedeutung
geriet fast in Vergessenheit und sein divinatorisches
Wesen und Wissen versank in die Dämmerungen des
Unwissens und der Entwirklichung. Erst heute ist seine
neue Zeit gekommen und sie enthüllt uns schon auf
ihrer Schwelle zu seinem wieder erwachenden Dorn-
röschenlande, daß hier die edelsten versunkenen
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