Vom Reich der Mütter.und üher das neue Muttertum
schen Realgeist zur Idealität zu führen im urewigen
Kreislauf ihrer wollenden und wirkenden Wesenskräfte.
Denn das Ewige will sich im Sinnlichen verkörpern
und das Endliche im Seelischen vergeisten. Dieses ist
der Sinn des Lebens aller Erden im Weltenall, wo er
in zahllosen Stufen zeitlichen und räumlichen Werdens
sich unaufhörlich betätigt und erfüllt. Die Stufe un-
serer Erdwirklichkeit ist unter ihnen eine der gering-
sten und dem ordnenden Plane weit höherer Wirk-
lichkeiten unterstellt. Er wirkt innerhalb der Mensch-
heit durch unsere Geist- und Seelenorgane, die zur
Selbständigkeit reifen sollen und daher, bis zu einem
bestimmten Grade sich selbst überlassen, den harten
Erfahrungsweg der Daseinsnöte und Irrungen gehen
müssen, wo sie sich alles Menschenleid und Schick-
salsverhängnis selber bereiten aus eigner Unfertig-
keit, um daran in Überwindung zu erstarken und zu
reifen.
So zeigt sich dem erkennenden Blick aller Zwiespalt
gelöst zwischen dem Begriff einer weise waltenden
Vorsehung und der dennoch notwendigen Unvermeid-
lichkeit der Lebensschrecknisse, die aus uns selber
stammen, zum Zwecke einer harten, aber bedeutungs-
vollen Daseinsschule, darin dem Schwachen so oft der
Glaube an das Walten höherer Mächte erlischt.
Die Vollendung aber, der das Leben so entgegen-
ringt durch die Zeiträume von Jahrmillionen der Erd-
entwicklung und Jahrzehntausenden unserer Menschen-
kultur, gilt keiner übersinnlichen Selbstentäußerung,
sondern nur der vollen Beherrschung unserer sinn-
lichen Natur, zum Zweck immer höherer Ausgestal-
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