Vom Reich der Mütter und über das neue Muttertum
heute eine kleine Erstlingsschar den Kommenden vor-
anzuleuchten berufen ist.
Die Seligkeit höchster Ursprungswelten, die wir seit-
her in einem erdfernen Jenseits gesucht, hat aufgehört
uns nur ein Zustand nach dem Tode zu bedeuten. Wir
lernten in ihr einen höchsten Lebenszustand erkennen,
der uns schon zu erreichen bestimmt und möglich sein
kann, so lange wir im Fleische wandeln.
Alle körperliche Unzulänglichkeit, die uns heute noch
zu einer Beute des Todes und Verderbens macht, wur-
zelt einzig in dem noch unvollendeten Seelenzustande,
darin wir verharren und demgemäß wir auch nur un-
vollkommene Lebensbedingungen und Gesellschafts-
ordnungen seither zu finden wußten. Sie müssen mit
uns in stetem Wandel so lange dem Untergang und
Wechsel unterworfen bleiben, bis darin alle Hinder-
nisse zur unbeschränkten Seelenentfaltung dereinst
überwunden sein werden. So lange wird der Tod, als
Erneuerer der Erscheinung zum Zweck immer höherer
Vervollkommnung, der größte Wohltäter der Mensch-
heit bleiben. Denn nur im unerschöpflichen Wachstum
unserer Beseelung liegt das Geheimnis unserer Unsterb-
lichkeit, die uns zeitlich und ewig durch Selbstvollen-
dung in Zukunft zu gewinnen bestimmt ward.
Heute aber ward das Leben von einem neuen Strome
erhöhter Beseelung erfaßt. Die Seele, als Herrin aller
organischen Weltkräfte und Lebensgestaltung, kam,
sich neu und enger als je dem Herrn der mechanischen
Erdgewalten, dem Intellekt, zu gemeinsamer Zukunfts-
tat zu vereinen. Die Stunde eines noch nie zuvor er-
reichten Ausgleichs beider Energieformen hat sich
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