Vom unbegrenzten Seelenquellgrund des Großen Eros
tcn, die aus ihren Wirkungen erwiesen, wenn auch ihr
Wesen uns noch verborgen, heute haben alle diese Phä-
nomene des nächsten und fernsten Weltraumes, trotz
ihrer Unsichtbarkeit für unsere eng begrenzten Sinnes-
wahrnehmungen, den Charakter des Übernatürlichen
für uns abgestreift. Wir wissen, daß die Natur noch
viele ungelöste Rätsel und unentschleierte Geheimnisse
für uns birgt. Doch sie haben heute .aufgehört, uner-
forschliche Dinge für uns zu sein. Wir erkannten, daß
sie nur Glieder sind in der langen Kette des Erforsch-
lichen, von denen manche bis jetzt bewältigt, andere
noch unerforscht sind, bis auch sie dereinst sich unse-
rem unauslöschlichen Entdeckertriebe und seinem im-
mer zahlreicher und vollkommener werdenden For-
schungsmitteln darbieten werden.
Darum können wir uns auch heute schon über die
Dinge der Seele neu und tiefer verständigen. Einst
waren sie nur einem Kreise von langsam und sorgfäl-
tig Eingeweihten zugänglich. Ihre Hüter, die antiken
Priester- und Philosophenschulen, besaßen ein hohes
Wissen darüber durch Kenntnisvererbung und syste-
matische Schulung des Sinnes der innern Anschau-
ung. Dieses Wesen ist mit ihnen bis auf wenige,
zum Teil durch spätere Geistverflachung entstellte
Restüberlieferungen verloren gegangen, oder in star-
rer Dogmenfessel zu leblosem Begriffszwang herabge-
sunken.
Wir wissen heute, daß der geheimnisvollste Teil
seiner Macht in wohlbehüteten und von furchtbaren
Eiden verhüllten Kenntnissen bestand über Natur- und
Seelenphänomene. die jetzt wieder zu den neusten und
277