Full text: Die Urideen im Zeitgesetz

Das Ordnungsgesetz der Gegenwart zur Zeitverjüngung 
Von Gurnemanz mit dem Priestermantel der Grals- 
hüter umkleidet schreitet Parsifal der Krönungstat 
seines Werkes der Überwindungen zu. Oben auf der 
Hochburg des Allerheiligsten siecht Amfortas, der kö- 
nigliche Hüter des Grals, der urischem Sinnenzauber 
erlegen war, in der Qual ewigen Sterbens dahin, ohne 
Erlösung durch das Leben oder den Tod. Denn er saß 
am Quell, der ihm den Tod verscheuchte und hatte 
doch die Schale verloren, daraus die heilende Urflut 
zu schöpfen für sich und die ihm anvertraute Welt. 
Lichtlos schwinden ihre Tage dahin. Titurell (Tit 
gleich Died, Teut, also Gott-Ur-Licht), der .Vater- 
geist des reinen Urgedankens, verfiel dem Grabe. — 
So war es bisher das Weltgeschick des arisch-germa- 
nischen Kulturgeistes gewesen unter der Hut des ro- 
manischen Zeiterbes und seiner einseitig männlichen 
Hüterschaft. Auf dem Monsalvat, an der Grenze zwi- 
schen dem lateinischen Süden und dem gotischen Nor- 
den Spaniens, unter dem Bann Arabiens, ließ der wis- 
sende Geist der Sage den Hort des Heils bewahrt sein 
von edelster Ritterschaft. Weltgesetz und Werdege- 
schick des Geistweges aller Kultur im Schoße der Völ- 
ker kündet sich in den Bildern und Gestalten der Sage. 
Wenn erst die Völker diesen Spuren ihres ewigen 
Wissens wieder erkennend folgen lernten durch die Er- 
ziehung zur Muse, werden sie darin den Erosquell der 
reinen Selbstverjüngung und Welterbauung wiederfin- 
den. Hier blühen die Gärten der Freya und spenden 
die Früchte der ewigen Jugend, die keine Altersgrenze 
kennt, sondern auch dem Silberhaar die unverwelk- 
liche Seele der Gottheit gibt in Weisheit, Schönheit und 
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