Full text: Die Urideen im Zeitgesetz

Das Ordnungsgesetz der Gegenwart zur Zeitverjüngung 
fährdend erwiesen. Zugleich hatte sie den lebengeben- 
den und schirmenden Grundcharakter der Weibwel- 
ten in seiner seelenschöpferischen Entfaltung gehemmt 
und ihre Liebeswelten unter dem Übergewicht der Lei- 
denschaften verdunkelt, oft entwürdigt. Die Kindstufe 
des Egos war vor diesen Trübungen behütet gewesen 
durch Bindung der Sinne an das reine Vernunftgesetz 
der Natur. Es kennt keinen Mißbrauch der Kräfte zu 
unfruchtbarem Genuß, Jedes Naturbedürfnis entspricht 
aufbauendem Naturzweck, wie Speise und Trank. Erst 
der Mensch erfand seine Ausbeutung in unschöpfe- 
rischer Kraftvergeudung zu Lustzwecken, die sein Le- 
ben kürzen und Krankheitskeime wecken. Doch es 
war der Zweck dieser zweiten Werdestufe, unter der 
Führung des Ethos den Weg vom bindenden Natur- 
gesetz zum freien Geistgesetz der selbsterkennenden 
Erosstufe zu finden. Sie bedeutet den Anschluß an das 
weltweite Harmoniegesetz des Kosmos, das uns frei 
macht zur selbstbestimmenden Mitgestaltung an den 
Schöpferwerken des Lebens. 
Die Tage der neuen Zeitrechnung seit Jesus kenn- 
zeichnen das Überschreiten des Höhepunktes urischer 
Sinnenvormacht der südlichen Ethoswelt zu Gunsten 
der wieder zunehmenden arischen Seelenmächte der 
nordischen Eroswelt, die heute um ihren entscheiden- 
den Heilsieg ringen. Eres- oder Aresburgen hießen die 
befestigten Schutz- und Tempelplätze der nordischen 
Vorzeit, wo die Irmensäule oder breitästigen Welt- 
bäume ragten, das Sinnbild der senkrechten, Himmel 
und Erde verknüpfenden Kraftrichtung lebender See- 
lenflut. Der Erisapfel, vom Baum ‚des Lebens als ur- 
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