Das Ordnungsgesetz der Gegenwart zur Zeitverjüngung
ner kindhaften Stärke, Kundry nach dem erlösenden
Erostrunk. Ungeleitet vom Urwissen seiner Quellkraft
irren beide der Stunde des Wiederbegegnens am Born
der großen Zeitverjüngung entgegen; kämpfend im
schwarzen Ritterkleid der Eine, ringend im Seelentode
und erstarrt in seinen Frösten die Andere.
Doch im Kreuze des Südens lebt die Verheißung des
arischen Weltsiegs. Christus, sein Held, ist umspon-
nen vom gleichen Wunder- und Sagenkreis wie Krish-
na, denn das gleiche Gottgeheimnis der ewigen Liebe
und Weltidee aus arischem Urwissen war in ihm
Mensch, das heißt Wille und Erkennen geworden. So
wandelt Ewiges seit Urzeit durch die Menschenwelt zu
ihrer sittlichen Verjüngung an jeder großen Zeiten-
schwelle. Der Sieg der ewigen Liebesgewalten im „ein-
geborenen‘ Sohn des Südens will sich heute vollenden
im Wiedererwachen der „allgeborenen‘‘ Tochter des
Nordens. Die urwissenden Ideengewalten der Intelli-
genz des Herzens kommen, die sittlich-unfruchtbare
Begrifflichkeit des Kopfes mit dem Schöpfungsatem der
ewigen Liebe zu durchdringen. So endet der Lehrweg
der urischen Sinnennatur am Ziel, das der christliche
Weltgedanke damals verhieß und das Leben bereitet
sich endlich zu seiner Erfüllung im arischen Seelen-
grund des Nordens. Die Ethosepoche der Mannwelt-
kultur mit ihren Gewaltsamkeiten wie Erhabenheiten,
allen Nachteilen wie Verdiensten ihrer Einseitigkeiten,
reifte der Erosepoche höherer Menschlichkeit entgegen.
Jene hatte zu den sachenschöpferischen Verstandeshö-
hen geführt, die ihren technischen Grundcharakter
während furchtbarer Kriegsjahre Leben wie Seelen ge-
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