Das Ordnungsgesetz der Gegenwart zur Zeitverjüngung
idee und ihrer zeugenden Liebesquellkraft, daran alle
Menschen gleichen Anteil haben nach Ursprung und
Ziel ihres Lebens und dem Ursinn ihrer eigentlichen
Daseinsbestimmung.
Es war die Bedeutung und alte Macht des Glaubens,
auch die stumpfe Menge ab und zu in sonntäglicher
Feierstunde den schöpferischen Ideenfluten höherer
Weltgedanken und Lebensempfindung nahe zu brin-
gen. Nun aber soll aus kärglicher Sonntagsheiligung
ein blühendes Alltagsheiligen werden durch die immer
freier und reicher werdenden Wege des Wissens vom
göttlichen Allgrund und seinen Baugesetzen der Ewig-
keit. Sie geben uns die Urgewißheiten erkannter Tat-
sachen der Seelennatur zu ihrer künftigen fruchtbar-
sten Pflege. Sie wird nicht nur zum religiösen, sondern
in diesem Sinne zu jeglichem Lehramt der Zukunft
gehören. Denn die neue Gottnatur der kosmischen
Weltzusammenhänge wird in allen Wissenszweigen sich
zeigen und sie zu den eignen, seelenschöpferischen
Quellgründen führen. Die Sammelkraft der Weltideen,
im Wissen aller Volkskreise gleich lebendig geworden,
wird zum Keimgrund neuer Seeleneinheiten werden.
Das kainsbrüderliche „Anti‘“, wie es heute noch viel-
fach in der Ver-Sammlungswut gegnerischer Interes-
sengruppen tobt, wird von selbst. darin erlöschen. Die
neue Sammlung auf weltzeugendem Ideengrund —
das religiöse Ethos nahender Siege der Liebe und
sittlichen Willenserhebung — kommt mit gleicher Si-
cherheit nach dem wirkenden Zeitgesetz, wie zuvor die
Zersplitterungen des Verfalls. Sie dienen der Bereitung
des Baugrundes für die höheren Ordnungen der Zu-
212
b