ALLGEMEINE EINLEITUNG
sehung des Untertitels, nur auf den Namen Rathenau
hin die Erwartung hegten, die technologischen Pro-
bleme seiner Schriften für oder wider behandelt zu
finden. Das Zutreffende oder Unzulängliche der Stand-
punkte Rathenau’s in den Dingen der Weltwirtschaft
entzieht sich gänzlich der Betrachtungsweise meiner
Schrift. Sie steht jedem Meinungskampf dieser Art
fern in der Überzeugung, daß die künftige Lösung die-
ser Fragen weniger aus theoretischen Erörterungen,
noch weniger aus parteilicher Befehdung, sondern aus
den praktischen Entwicklungen des großen Zeitwan-
dels sich ergeben wird, getragen von der Flut lebendi-
ger Ereignisse und ihrer zur Stunde noch unüberseh-
barer Imponderabilien. Wir stehen heute am Aufgang
einer Neuwelt, die uns aus einer Fülle des Ungeahnten
und Unberechenbaren manchem unerwarteten Verlauf
des Weltgeschehens entgegenführt. In allen uns gegen-
wärtig auferlegiten Nöten und Bedrängnissen vollzieht
sich der Umschwung unserer materiell-entseelten Ma-
schinenepoche mit ihren vorübergehenden sittlichen
Entwurzelungen zur neuen alles verjüngenden kos-
mischen Weltbeseelung. Sie gehören zum Chaos der
heutigen Verfallswelt des Verlebten, aus dem in kom-
menden Tagen der Kosmos einer höheren Reifestufe
der Menschen und Völkerordnungen urgesetzlich be-
stimmt hervorgehen wird.
Was sich schon heute als die Gewißheit des Kom-
menden aus der organischen Entfaltungsnatur des Zeit-
geschehens entschleiert und damit der Zukunft die Wege
der Notwendigkeit weist, bildet als eingehende Dar-
RR