Das Ordnungsgesetz der Gegenwart zur Zeitverjüngung
Hasser. Sie sind es, denen heute die alten Klassen- und
Rassenkämpfe zu Kassenkämpfen werden, um desto zü-
gelloser hassen und prassen zu können. Sie sind we-
der Klassen- noch Rassenprodukt, sondern Fäulnisstoff
aus allen Rassen und Klassen; der urische Dünger auf
dem heutigen Brachacker zur Stärkung der kommen-
den arischen Weltsaat. Der Hasser haßt im Andern
am blutigsten, was er als eigne Schwächen in sich sel-
ber trägt und nach diesem Bilde zur Berechtigung sei-
nes Abscheues dem Gehaßten unterschiebt. So sehen
wir beispielsweise. heute, zur Zeit einer Hochblüte des
christlichen Gewinnschachers ohne gleichen, den Ju-
denschacher mit einer Verhetzungsmethode verfolgt,
die unseren totkranken, deutschen Volkskörper mit
Wogen von Unrat und Seelengift durchbrandet. Die
gleiche lug- und trugvolle Hetzpolitik, die uns aus glei-
chem Grunde von unseren Gegnern trifft, wenden wir
auf eigne Volksgenossen an. Alle Völker der Welt und
namentlich alle Volksklassen haben, soweit nur je ihre
Macht reichte, gleichen Anteil an der ausbeuterischen
Gewinnsucht, die der Haß im Andern begeifert und
ausrotten möchte. Es ist die Natur des Hasses selbst,
nicht schaffen und erzeugen zu wollen, sondern nur
raffen und verseuchen zu können. Seiner unschöpfe-
rischen Fäulnis ist alle Arbeit und Leistung ein Zwang,
der Mißgunst erzeugt gegen Jeden, dem Gewinn er-
blüht. Es ist ein trostloses Armutszeugnis großer Mil-
lionenvölker, wenn sie für die ungeheuere Weltverrot-
tung von heute den geringen Prozentsatz eines Fremd-
volkes in ihrer Mitte verantwortlich machen wollen.
Wäre es wirklich so, daß ihre Millionenkraft nicht aus-
200