—_ „Das Ordnungsgesetz der Gegenwart zur Zeitverjüngung
Urierwinkel der korsischen Blutrache über Europa ge-
flutet. Der südliche Feuerschoß hatte diesen Erbrest
romanischer Haßleidenschaften ausgespieen. Surturs
Gewalten aus Muspelheim wälzten sich, dem Bilde ger-
manischer Vorschau gemäß, wie eine letzte, riesen-
hafte Züngelflamme noch einmal aus dem erlöschen-
den Brandherd des Römersüdens hervor. In Frank-
reich gewannen sie noch einmal flüchtig den Kaiser-
thron und den Nährboden des Rachekeims, gedüngt
mit dem Blute aller Völker, die Napoleons haßkalter
Gewaltsinn unter die Faust seiner rasch verlodernden
Cäsarengröße gezwungen hatte. So weit. die Funken
dieses Brandes gefallen, reichte auch wieder der Feuer-
strom des letzten Weltkrieges. Sie hatten ein Jahrhun-
dert lang im Schoße Europas geschwält, bis sie im Re-
vancheschrei an Deutschlands Grenze ihre Entfesse-
lung fanden, durch die künstliche Aufstachelung und
ihre Verblendungsmittel im Unwissen und Unwillen
des Volkes. Sie mußten sich noch einmal entzünden in
diesem urischen Rachedurst, um in der eignen Asche
sich selbst und ihn zu löschen und den Weg frei zu
geben zum neuen, arischen Völkergedanken der Zu-
kunft mit seiner höheren Menschenwürde und Welt-
verantwortlichkeit. Auch in Frankreichs Mitte ist er
seelenlebendig, genährt von der Stärke seiner germa-
nischen Stammeswurzeln, trotz aller Napoleoniden; wie
es auch auf deutschem Boden nicht an Franzmännern
fehlt, die noch den kainsbrüderlichen Haß des Uriers
und seine Lügensaaten in sich nähren.
Dem Seherblick der arischen Geistnaturen zeigen
sich leicht die Spuren des Zeitgesetzes im Weltgesche-
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