Das Ordnungsgesetz der Gegenwart zur Zeitverjüngung
gen wird vom Norden auch künftig ihre besten Säfte
ziehen, wenn er fortfahren wird im Besinnen auf die
„sittliche Forderung‘ im Geiste Ibsens und Seines-
gleichen. Deutschland wird für immer, als der räum-
liche und Allen innerlich wesensverwandte Knoten-
punkt seiner Nachbarvölker, seinen edelsten Lebens-
zweck und Kulturwert darin finden, Hochschule uni-
verseller technischer wie geistiger Fähigkeiten zu sein,
gleichviel wie sich zunächst sein Übergangsgeschick
auch gestalten möge.
Die ihm heute auferlegten „Entschädigungen“ unter
dem alten Geiste gewaltmächtigen Völkereigennutzes
führen fernab vom Weg der Weltentschuldung zu im-
mer. tieferer materieller wie sittlicher Verschuldung.
Sie haben zunächst ein Büttelsystem von Besatzung
zur Folge, das den alten Militarismus mit all seinen
Nachteilen noch einmal bei den Gegnern zur tropischen
Entfaltung bringt. Dieser angeblich größten Schuld
Deutschlands, zu deren Ausrottung jene sich, wie sie
sagen, verbunden, erliegen sie nun selbst. Das Spiel
der Weltverwüstung, in Versailles paragraphisch fest-
gelegt, geht weiter. Der „Friede“, den hier der alte
Haßgeist diktierte, erhöht nicht, sondern schwächt die
Möglichkeiten jeglicher Entschädigung von bleibendem
Nutzen. Er weiß in Enge und Blindheit nur jene Gru-
ben für Andere zu graben, in die man zuletzt selbst
hineinfällt. Haß ist immer ein Produkt der Furcht
und Schwäche. Der Starke liebt in Zutrauen und
Hoffen.
Mit Napoleon war vor hundert Jahren die letzte
wilde Woge dieses Haßgeistes aus dem dunkelsten
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