Das Ordnungsgesetz der Gegenwart zur Zeitverjüngung
der Völker und Rassen gelegen hatte, auch die schuld-
tilgende Heilstat liegt. Nur aus diesem Erkennen kann
künftig ein „Reich der Gerechtigkeit‘ und die leben-
dige Fülle seines Gedeihens erblühen. Denn die Schuld
entsprang immer der Überlegenheit besonderer Befähi-
gungen der einzelnen Völker, durch die sie ihre „Vor-
teile‘ über Andere gewannen. Die Schwäche der Be-
nachteiligten erzeugte Mißgunst und Haß. Lehrlinge und
Stümper am Weltwerk waren bis zur Stunde die Völker
allesamt. Der harte Weckruf der Stunde ruft sie zur
Meisterschaft im neuen Bewußtsein und Erkennen ihrer
höheren, menschlichen Selbstbestimmung. Alles schöp-
ferisch fruchtbare Lebenswerk beginnt für Jeden bei
sich selbst auf dem sittlichen Keimgrund redlicher Wil-
iensläuterung und ordnenden Selbsterkennens. Uns
Deutsche traf heute der gleiche Haß, die gleiche Ver-
Fehmung, die gleiche Verleumdungsflut und aus glei-
chem Grunde, wie seit Jahrtausenden das uns in der
Gottkündung vorangegangene Volk der Juden: weil wir
zäh und fleißig die Vorteile unserer Begabungen aus-
autzen lernten inmitten einer uns darum immer feind-
seliger werdenden Umwelt. Obgleich in Sachen des
Vorteils die Skrupellosigkeit der Völker einander stets
am ebenbürtigsten war, machte daraus die Schwäche
der Stärke immer gern den Vorwurf der Schuld.
Die sittliche und allein auch fruchtbare Lösung die-
ser „Schuldfrage‘ wie jeglicher andern, läge in der Zu-
weisung einer der Gesamtheit dienenden Aufgabe, ge-
mäß der starken, die Schuld verursachenden Befähi-
gung des verschuldeten Volkes. Die Erfüllung wäre
natürlich nicht unter sinnloser Knebelung und ent-
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