Das Kulturgesetz der Völker zur Weltverjüngung
Das Regenerationswerk der kommenden Tage bedarf
der erostiefen, gottverbundenen Lebensgemeinschaften
unter dem Urgesetz der wissenden Liebe und erken-
nenden Idee. Die weltmütterliche Priesterin der arisch-
germanischen Vorzeit hatte es behütet, als Quell der
Stärke und des Hochsinnes unserer Ahnen. Bis zu den
Zeiten der alten Sachsen, ehe sie dem christlichen
Schlächtermesser des Franken Karl und damit den Le-
bens- und Liebessitten seines frühreiferen, leichtfer-
tigeren Stammes verfielen. Er ward die Brücke zwi-
schen dem weltväterlichen Süden Roms und dem
weltmütterlichen Norden. Als solche geht seine Zeit
nun zu Ende. Die Weibseele des Nordens erwacht
zum priesterlichen Neubesinnen. Sie rüttelt heute auch
an alten Ehemauern, so weit sie auf dem Gesetz der
Mannwelt ruhen. Denn es diente stets vorwiegend dem
Übergewicht der Leidenschaften, nach den Besitzrech-
ten der. äußeren Interessenwelt zum ausbeuterischen
Vorteil ihrer Begehrungen. Es kann künftig nur in er-
neuter Unterordnung unter Idee und Liebesgesetz sei-
nen niederziehenden Einfluß auf Leben und Weiblich-
keit verlieren.
Des Vaters Segen baut den Kindern Häuser, doch
der Mutter Fluch reißt sie nieder, heißt: Was auch der
äußere Interessengeist den Künftigen an Gütergewinn
bereitet, bleibt vergänglich und unfruchtbar, wenn ihm
die sittliche Quellkraft des schöpferischen Liebes- und
Ideengeistes fehlt. So ist es vor allem auch die Lehre
unserer dunkelen Weltenstunde, Alle Verfallszeiten des
sinnlichen Übergewichtes kranken an leerem Form-
kultus auf Kosten innerer Gehaltswerte. Dem Mangel
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