Das Kulturgesetz der Völker zur Weltverjüngung
dem kleinsten Mikroskop und der ideenlosesten Her-
zensleere eröffnen sich neue Weltblicke in den beweis-
baren Phänomenen der flutenden Weltkräfte. Das
stündlich zunehmende Wissen über neue Strahlungs-
welten und Fernverbindungen zwischen entlegensten
Welträumen durch geheimnisvolle Ätherwellen machen
auch das Inspirationsrätsel der Liebe und Idee in ihrer
den Sinnen unsichtbaren weltschöpferischen Urgestalt
uns lösbar.
Das Urwissen der reinen Weltidee, das die Priesterin
der Vorzeit als Becher der Weisheit den alten Nord-
landskönigen des sagenhaften Thule dargereicht — mit
ihnen versunken im Zeitentode — wird heute von
neuer Lebenswoge wieder emporgetragen aus den Flu-
ten arischer Weltversunkenheit. Wir stehen an der
Schwelle dieser Wiederkehr nach Sage und Geschichte.
Auch das Märchen weiß sie überall zu künden. — Die
Lippen des Marienkindes, die verstummt gewesen, um
das erschaute Gottgeheimnis der ewigen Lichtwelten
in aller Not und Drangsal nicht zur Unzeit zu verra-
ten, werden heute wieder entsiegelt zur Stunde tötlich-
ster Feuerprobe der deutschen Seelennatur. Rotkäpp-
chen (Köpfchen), Schneewittchen (das Kind der Schnee-
zone), Aschenputtel nahen dem Augenblick ihrer Er-
lösung durch den Königswillen der erneuten Hochna-
tur. Immer ist es die arische Liebesseele in ihrer Be-
drohung und Erniedrigung durch das urische Überge-
wicht der sinnlichen Werdeepoche. Das Wesen dieser
Zwischenphase des ringenden Intellektes und der mo-
torischen Leidenschaften — in den Tier- oder Stiefge-
stalten des Märchens gekennzeichnet — ist die Verkör-
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