Full text: Die Urideen im Zeitgesetz

Das Kulturgesetz der Völker zur Weltverjüngung _ 
baren, ewigen Liebe und Weltidee gemäß zu handeln, 
macht sie bestialisch, voll Mordsucht und Vernichtungs- 
wille. Sie ist der gespenstige Ungeist des Verbrechens, 
der heute als Würger durch die Welt geht, großge- 
mästet von den Todesfluten liebeleerer und gedanken- 
loser Unsitten sexuellen Auslebens. Nur das „gefal- 
lene‘“, zum Baudienst des Lebens „verworfene‘“ Weib 
hat an ihnen Teil. Selten verfällt es ihnen aus eignem, 
freien Antrieb, meist nur als Opfer umgebender Le- 
bensentartungen. 
Doch nicht diesem Sadismus des Verlebten und sei- 
nen gegenwärtigen, wilden Todeszuckungen gehören 
Welt und Zukunft. Er kennzeichnet immer die letzte 
Zerfallsstunde der alten Mannweltepochen, unter den 
„Über-Windungen‘“ reinigender Lenzstürme, die den 
neuen, aufbrechenden Schöpfungsquellen Befreiung 
vom Zeitenschutt bereiten, wie auch heute. Nicht aus- 
leben, sondern einleben ist die Natur der schöpferischen 
Seelenkräfte aus Liebe und Uridee, die zum unzerstör- 
baren Weltkeim des nordgermanischen Wesens gehö- 
ren. Seine Stärke im Deutschtum hat sich immer als 
ein überwiegender Hang zum Einleben gezeigt und 
muß sich in kommenden Tagen neu bewähren, wenn 
wir uns und der Welt die Auswege des Entrinnens aus 
der Zeitnot und dem Verkommen der Stunde finden 
und uns zur neuen Weltwaltung berufen erweisen 
sollen. Doch schon regen sich in unserer Mitte die Ver- 
jüngungsfluten der ewigen Liebes- und Weltidee, als 
zunehmendes Urwissen vom Zeitenwillen und Zeitge- 
setz. Diese Berufung zum hohen Lebensdienst erfor- 
dert immer, und darum am gebieterischsten von uns 
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