Das Kulturgesetz der Völker zur Weltverjüngung
lenden Zeitsendung! Das Erwachen des deutschen Welt-
geistes zu den Heimdallhöhen seiner eignen Genius-
natur, wo die Urideen der schöpferischen Weltflut ihm
zum Heilwissen für Alle werden, ist nur noch eine
Frage der Zeit. Noch ringt er, mit den alten Fesseln
politischen Kleinsinns an den Haßgrund der Lüge und
Verleumdung geschmiedet, sich selbst zu finden und
zu befreien zu jenem weltentiefen kosmischen Urer-
kennen, dessen Fackel ihm Brünnhild voranträgt.
Als neues Gotland — Gottland — wird ein neues
Deutschsein im Kernschoß der künftigen Völkereinheit
erblühen zum Quellgrund der Lebensgüte und des ewig-
schöpferischen Weltgedankens. Gut haben ist der Ur-
trieb des Egos, gutes tun der Wille des Ethos, gut sein
die Natur des Eros, der alles Gute entkeimt. Deutsch-
land war seiner zentralen Lage nach zu allen Zeiten
ein Völkermischungsboden, das allen Elementen frem-
der Rasseverschmelzungen offen stand. So nahm es de-
ren Vorzüge wie Schwächen in sich auf, um sie im
Feuer seiner Schicksale mitzuläutern und der eignen,
gotischen Erznatur im steten Reifeprozeß zu verschmel-
zen zu einem Spiegel der Allseele. Der deutsche Ideal-
geist ist nicht nur seinem nordischen Ursprung nach
kosmotheistisch, sondern auch seinem Realgrund im
Völkerschoße nach kosmopolitisch. Das zeigt sich auch
in seinem Sprachgeist. Es ist keine Schwäche, sondern
seine zeugerische Stärke, die fremden Wortbeimischun-
gen leicht offen steht, weil sie ihrem Sprachsinn deu-
terische Steigerung aus dem Tiefengehalt der eignen
Schöpfungsnatur zu geben hat. Die neue Weltkultur
der Zukunft wird einer Sprache bedürfen, die niemals
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